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Bumble: Neue Dating-App gibt Frauen mehr Kontrolle

Die 26-jährige Whitney Wolf war früher bei Tinder. Doch sie verließ das Unternehmen nach einer Klage wegen sexueller Belästigung. Ihr Ex-Freund, zufällig Top-Manager von Tinder, beschimpfte sie laut Klagsschrift unter anderem als „Hure“.

Seit 2014 arbeitete Wolf nun an einer eigenen Dating-App namens Bumble. Auch weitere Ex-Tinder-Mitarbeiter sind an Bord. Die App funktioniert auch ziemlich ähnlich wie Tinder – Mitglieder melden sich via Facebook-Login an. Auf einer Art „Setcard“ stellen sich Nutzer selbst mit einem Profilbild dar, darunter steht die Berufsbezeichnung und mehr zum Ausbildungshintergrund der einzelnen Person. Einstellen kann man, ebenso wie bei Tinder, die maximale Entfernung seiner potentiellen Kontakte von seinem Standort.

Frauen haben 24h Zeit

Doch einen wesentlichen Unterschied gibt es bei Bumble: Frauen müssen den ersten Kontakt aufnehmen, nachdem sich Mann und Frau mit einem Wisch am Smartphone nach rechts beide mit „gefällt mir“ markiert und gematcht haben. Und zwar innerhalb von 24 Stunden.

Nimmt die Frau keinen Kontakt auf, kann Mann diese Zeit einmalig und nur bei einer Frau pro Tag nochmals um 24 Stunden verlängern. Erfolgt dann noch immer keine Kontaktaufnahme, werden diese Personen nie wieder per Match zueinander geführt und die Verbindung wird für ewig getrennt. So das Prinzip von Bumble.

Neue Spielregeln

Wolf möchte damit laut eigenen Angaben die Spielregeln fürs Dating verändern. Gesellschaftlich erwartet wird laut Wolf nämlich von einer Frau heutzutage noch immer, dass sie nach einem „Match“ darauf wartet, dass der Mann den ersten Kontakt aufnimmt. Das war zumindest bei ihr selbst so. Sie habe bei ihrer Arbeit bei Tinder auch immer wieder gehört, wie getuschelt wird, wenn eine Frau diese „ungeschriebene Regel“ gebrochen hat.

Am College hat Wolf zudem oft genug Gespräche darüber gehört, dass, wenn zwei Personen nach einem Online-Dating miteinander geschlafen haben, der Mann als „Held“ gefeiert und die Frau als „leichtes Mädchen“ bezeichnet worden seien, so die Bumble-Gründerin. Diese „ungeschriebenen sozialen“ Regeln gehören laut Wolf geändert, wie sie in einem Interview mit dem „Telegraph“ erklärt. „Ich glaube, es gibt auch Männer, die das nicht wollen“, so die 26-Jährige.

Bei Bumble gibt es wie bei Tinder auch die Option, mit Personen des gleichen Geschlechts Kontakt aufzunehmen. Hier gibt es dann allerdings keine Kontaktaufnahme-Beschränkung mit 24-Stunden-Limit.

Noch nicht verbreitet

Drei Millionen Bumble-User gibt es mittlerweile. Die App ist auch in Österreich für Android und iOS erhältlich. Sie ist derzeit gratis. Derzeit bedeutet, dass künftig ähnlich wie bei Tinder auch Features geplant sind, die nur Nutzern zur Verfügung stehen werden, die auch dafür bezahlen.

Aus einem ersten Kurz-Check der App geht hervor, dass die App wirklich sehr ähnlich aufgebaut ist wie Tinder und dass sie in Österreich noch bei weitem nicht von so vielen Menschen genutzt wird wie Tinder – was aber durchaus am Bekanntheitsgrad und nicht am Konzept liegen dürfte.

Frage an die Community: Wie findet ihr das, wenn Frauen den ersten Schritt beim Dating machen?

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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