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Amazon blieb trotz Rekordgewinns unter den Erwartungen

Der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon hat im vierten Quartal seinen bisher größten Gewinn gemacht - die Erwartungen der Anleger aber dennoch enttäuscht. Von Oktober bis Dezember stieg der Überschuss um mehr als die Hälfte verglichen mit dem Vorjahreswert auf 482 Millionen Dollar (440 Mio. Euro), wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Mehr Gewinn erhofft

Das Weihnachtsgeschäft spülte Amazon soviel Geld in die Kasse wie noch nie zuvor in der 19-jährigen Börsengeschichte des Unternehmens. Doch an der Wall Street kam der Geschäftsbericht trotzdem schlecht an - die Amazon-Aktie stürzte nachbörslich zeitweise um mehr als zwölf Prozent ab. Analysten hatten mit einem deutlich höheren Gewinn und auch mit mehr Umsatz gerechnet.

Die Erlöse legten im Schlussquartal um 22 Prozent zum Vorjahr auf 35,7 Milliarden Dollar zu. Für das erste Quartal 2016 stellte Amazon einen Umsatz zwischen 26,5 und 29 Milliarden Dollar und ein operatives Ergebnis zwischen 100 und 700 Millionen Dollar in Aussicht.

Selten profitabel

In dem von Experten mit Argusaugen beobachteten Cloud-Geschäft, bei dem Daten, Dienste und Infrastruktur für Unternehmen ins Internet ausgelagert werden, verzeichnet Amazon zwar rasantes Wachstum. In der entsprechenden Sparte Web Services legten die Erlöse um 69 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar zu. Der operative Gewinn kletterte hier von 240 auf 687 Millionen Dollar. Doch viele Finanzprofis hatten sogar mit noch größeren Anstiegen gerechnet.

Dass Amazon überhaupt profitabel wirtschaftet, ist alles andere als die Regel. In der Vergangenheit hat das Unternehmen seine Aktionäre schon oft mit hohen Verlusten verprellt. Konzernchef Jeff Bezos investiert das Geld auch weiter mit vollen Händen, um die Vormachtstellung im E-Commerce zu verteidigen. Im Schlussquartal wuchsen die Ausgaben zum Vorjahr um gut 20 Prozent auf knapp 35 Milliarden Dollar.

Drei Mal in Folge

Es ist das erste Mal, dass der US-Konzern seit 2012 drei Quartale in Folge schwarze Zahlen schreibt. Dem eBay-Rivalen, der weltweit präsent ist, machte im vierten Quartal der starke Dollar zu schaffen. Währungsbereinigt lag das Plus bei 26 Prozent. Doch auch damit reichte Amazon nicht ans Wachstum von Alibaba heran: Der chinesische Platzhirsch überraschte mit einem Erlösanstieg von 32 Prozent.

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