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Google unter Druck: Umsatzzahlen sind enttäuschend

Google hat mit seinem Umsatzwachstum im vergangenen Quartal die Markterwartungen verfehlt. Der Mutterkonzern Alphabet gab am Montag nach US-Börsenschluss ein Plus von 17,3 Prozent auf 46,1 Milliarden Dollar bekannt. Das war das schwächste Wachstum in einem Schlussvierteljahr seit 2015. Analysten hatten mit knapp 47 Milliarden Umsatz gerechnet. Anleger reagierten enttäuscht auf den Quartalsbericht: Im nachbörslichen Handel gab die Alphabet-Aktie rund drei Prozent nach.

Das Zahlenwerk unterstreicht die Frage, ob Google seine vorherrschende Position im Online-Werbegeschäft auf Dauer behaupten kann. Der Konzern steht zum einen im Visier der US-Wettbewerbshüter. Zum anderen macht die Konkurrenz starken Druck. Internetgiganten wie Amazon und Facebook bauen ihr Anzeigengeschäft international kontinuierlich aus. Dagegen schwächte sich Googles Wachstum in diesem Bereich im vergangenen Jahr ab, was das Management auf ungünstige Wechselkurseffekte und einmalige Änderungen im Produktportfolio zurückführte.

Ein weiterer kritischer Punkt sind die wachsenden Kosten. Sie lagen im Schlussquartal mit 36,8 Milliarden Dollar um 18,5 Prozent über dem Wert vor Jahresfrist. Der Konzern stellt Tausende von Vertriebsmitarbeitern ein, baut neue Rechenzentren und gibt viel Geld für Marketing aus. Trotzdem kletterte der Quartalsgewinn um 19,2 Prozent auf 10,67 Milliarden Dollar und lag damit über den Expertenschätzungen von 8,8 Milliarden.

"Sehr zufrieden"

Beim ersten Quartalsbericht unter dem neuen Vorstandschef Sundar Pichai legte Alphabet erstmals auch konkrete Zahlen zur Geschäftsentwicklung der Online-Videoplattform YouTube und der boomenden Cloud-Sparte vor. Die Umsätze des Cloud-Geschäfts lagen bei 2,61 Milliarden Dollar, die Anzeigen des Videoportals YouTube wurden mit 4,72 Milliarden angegeben.

„Ich bin sehr zufrieden mit unseren anhaltenden Fortschritten im Suchmaschinengeschäft und beim Aufbau zweier unserer neueren Wachstumsbereiche“, verkündete Pichai mit Blick auf Youtube und die Cloud-Services mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet. Youtube brachte dem Alphabet-Konzern im vergangenen Jahr bereits Werbeerlöse von gut 15 Milliarden Dollar (13,5 Mrd Euro) ein. Das Cloud-Geschäft steuerte 2019 rund 8,9 Milliarden Dollar zum gesamten Konzernumsatz bei.

Alphabet lieferte mit der Veröffentlichung der Zahlen eine handfeste Überraschung, Investoren hatten sich schon lange mehr Einblick bei Youtube und ins Cloud-Geschäft gewünscht. Pichai, der nach Erfolgen als Chef der Tochter Google im Dezember auch die Führung des Dachkonzerns Alphabet von Mitgründer Larry Page übernommen hatte, setzte bei seiner ersten Bilanzvorlage also gleich neue Maßstäbe in Sachen Transparenz an.

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