Nach massiven Kursverlusten: Toshiba am Rand der Pleite
Die teuren Probleme im US-Geschäft haben dem japanischen Elektronikkonzern Toshiba eine desaströse Börsenwoche beschert. Allein am Freitag brach der Kurs um 9,22 Prozent ein, über die ganze Woche gesehen betrug das Minus rund 20 Prozent. Seit Bekanntwerden der Schwierigkeiten in den USA im Dezember hat die Toshiba-Aktie bereits 60 Prozent an Wert verloren.
Am Dienstag hatte Toshiba mitgeteilt, für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2016/2017 sei mit einem Verlust von 390 Mrd. Yen (3,22 Mrd. Euro) zu rechnen. Der Präsident des Verwaltungsrats, Shigenori Shiga, erklärte seinen Rücktritt. Zudem wurde die eigentlich am selben Tag fällige Vorstellung des aktuellen Geschäftsberichts auf den 14. März verschoben.
US-Geschäft als Problem
Hintergrund der Turbulenzen sind Abschreibungen auf das US-Geschäft von Toshiba in Höhe von 712,5 Mrd. Yen. Dabei geht es um den Kauf des US-Atomkraftwerkbauers CB&I Stone & Webster durch Toshibas US-Tochter Westinghouse. Westinghouse soll die Firma falsch bewertet haben.
Am Freitag kündigte Toshiba an, drei Prozent der Anteile an Westinghouse vom japanischen Mischkonzern IHI zu kaufen. IHI aktivierte demnach eine Vereinbarung, wonach der Konzern die Westinghouse-Anteile an Toshiba zurückgeben kann. Toshiba zahlt dafür 18,9 Mrd. Yen.
Ebenfalls am Freitag drohte die US-Ratingagentur S&P Toshiba mit einer weiteren Herabstufung der Kreditwürdigkeit. Die Konkurrenzagentur Moody's äußerte sich ähnlich. Die japanische Ratingagentur R&I stufte die Bewertung der Kreditwürdigkeit von Toshiba bereits um drei Noten herab.