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Taiwan öffnet IT-Markt für chinesische Investments

Taiwans Regierung gestattet nun chinesischen Unternehmen offiziell, Investitionen in Hightech-Firmen zu tätigen. Chinesische Geldgeber dürfen dabei bis zu zehn Prozent erwerben. Handelt es sich um ein Joint-Venture, sind bis zu 50 Prozent erlaubt. Das berichtete DigiTimes am Donnerstag und bezieht sich dabei auf die offizielle Bestätigung des Wirtschaftsministeriums in Taiwan.

Im Gegensatz zu Südkorea gibt es auf der Insel keine Großkonzerne. Die IT-Branche besteht zu 80 Prozent aus hochspezialisierten Mittelbetrieben. Taiwanesische Konzerne, wie etwa die Marken Acer, Asus oder HTC aber auch OEMs wie Foxconn, Quanta oder Compal, nehmen in ihren jeweiligen Gebieten Top-Plätze ein. So stammen 90 Prozent aller Notebooks aus Taiwan. Die beiden Chip-Fabrikanten TSMC und UMC zählen zu den führenden Halbleiter-Herstellern, AUO ist einer der wichtigsten Flat-Panel-Produzenten.

Besagte Unternehmen betreiben zahlreiche Fabriken in China, um dort kostengünstig zu produzieren. Laut „Taipei Computer Association“, der Interessensvertretung der IT-Branche, werden 99 Prozent aller taiwanesischen Notebooks, Kameras und Platinen in China produziert. Bei Navis sind es 69, bei Monitoren 62 Prozent. Eine der größten Produktionsstätten befindet sich in Shenzhen in der Nähe von Hongkong, wo alle wichtigen Unternehmen ihre Fabriken betreiben. In dieser chinesischen Region beschäftigt der weltgrößte Elektronikhersteller Foxconn/HonHai – gefertigt wird unter anderen für Apple, Dell, Sony, HP, Nintendo und Amazon – in einem Werk 300.000 seiner insgesamt 900.000 Arbeiter.

Zusammenarbeit intensiviert
Taiwan gilt mit 200 Milliarden US-Dollar vor den USA als größter Investor in China, das wiederum wichtigster Handelspartner der Insel ist. Im vergangenen September schlossen die zwei rivalisierenden Länder - China betrachtet Taiwan seit dem Bürgerkrieg 1949 als abtrünnige Provinz - zudem ein Handelsabkommen. Es sieht unter anderem Zollvergünstigungen für etwa 540 taiwanische Produktbereiche vor und soll bis zu 260.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

Die neue Regelung soll taiwanesischen Firmen helfen, Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen einzugehen bzw. bestehende Kooperationen weiter zu vertiefen. Da Forschung im Highend-Hardware-Bereich besonders kostenintensiv ist, soll das neue ausländische Geld helfen, den Vorsprung zu halten.

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Benjamin Sterbenz

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