London: Laserstrahl zwingt Flugzeug zur Umkehr
Ein Passagierflugzeug mit dem Ziel New York ist über der irischen Westküste umgekehrt, weil ein Laserstrahl das Cockpit beim Start in London-Heathrow ins Visier genommen hatte. Nach der Laser-Attacke klagte der Co-Pilot über Übelkeit. Der Virgin-Atlantic-Flug mit der Flugnummer VS025 ist kurz darauf wieder sicher am Flughafen Heathrow gelandet. An Bord des Airbus A340 befanden sich 252 Passagiere und 15 Crew-Mitglieder.
Der britische Sender BBC veröffentlichte eine Audioaufnahme aus dem Cockpit, in der berichtet wurde, ein Copilot habe sich nach dem Laser-Zwischenfall unwohl gefühlt. "Die Sicherheit unserer Crew und unserer Kunden hat höchste Priorität", begründete ein Virgin-Sprecher die Entscheidung zur Umkehr. Die Londoner Polizei erklärte, dass wegen des Laser-Zwischenfalls ermittelt werde, aber noch keine Verdächtigen festgenommen werden konnten.
Immer mehr Laser-Attacken
Laut der britischen Civil Aviation Authority ist es seit 2010 jedes Jahr zu mehr als 1300 derartigen Zwischenfällen gekommen. Im Vergleich dazu: 2005 wurden lediglich 20 "Laserattacken" auf Flugzeuge verzeichnet.
Vergangenes Jahr wurde ein Pilot der British Airways beim Landeanflug auf London-Heathrow derart stark von einem Laser geblendet, dass dadurch sein Sehvermögen nun dauerhaft beeinträchtigt ist.
Auch in der Nähe von Flughäfen in Österreich kommt es immer wieder zu derartigen Laser-Angriffen auf Flugzeuge und Hubschrauber. "Hierzulande kommt das relativ selten vor. In den vergangenen Jahren gab es rund 20 bis 30 derartige Vorfälle pro Jahr", erklärt Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka gegenüber der futurezone.
Wird in Österreich ein Pilot von einem Laserstrahl geblendet, wird die Flugsicherung umgehend davon in Kenntnis gesetzt. Diese verständigt sofort die Polizei, damit diese Ermittlungen aufnehmen kann. Gleichzeitig werden nachkommende Flugzeuge vor einer möglichen Laser-Blendung gewarnt.
"Es handelt sich dabei um keine Kleinigkeit", sagt Pohanka. Diese Situationen seien absolut Lebensgefährlich. "Wegen Laser-Attacken auf Flugzeugen hat es auch schon Festnahmen gegeben." Wegen Gemeingefährdung droht den Tätern bis zu Jahre Haft.
Zwischenfälle in Österreich
Erst Ende Jänner wurden die Piloten zweier Austrian-Airlines-Maschinen des Typs Dash 8-400 auf dem Flug OS929 beim Landeanflug auf Klagenfurt im Bereich des Bezirks Wolfsberg von einem grünen Laserstrahl geblendet. In beiden Fällen konnte die Piloten die Maschine sicher landen.
Die Flugsicherung Austro Control hatte daraufhin eine Warnung herausgegeben: "Zwei Fälle dieser Art im heiklen Landeanflug sind mehr als ungewöhnlich. Piloten, die Klagenfurt anfliegen, müssen mit weiteren Irritationen rechnen", sagte Sprecher Markus Pohanka in diesem Zusammenhang gegenüber dem KURIER. Die Polizei hat umgehend Ermittlungen aufgenommen, konnte aber bisweilen keine Verdächtigen ausfindig machen.
Anfang Februar wurde der Pilot eines "Christophorus 8"-ÖAMTC-Hubschraubers bei der Landung am Flugplatz Hohenems von einem Laserstrahl geblendet worden. ÖAMTC-Sprecher Jürgen Wagner sprach von einer "absolut lebensgefährlichen" Situation. Weil die Glaskuppel des Cockpits bei Helikoptern gebogen sei, würden sich die Lichtstrahlen mehrfach brechen, "das bedeutet eine extreme Lichtstörung für den Piloten", erklärte Wagner.