Digital Life

Internet ist Teil der Lebenswelt von Kindergartenkindern

Kinder sind bereits ab dem dritten Lebensjahr im Internet unterwegs und konsumieren dort Videos, Filme, Musik und Onlinespiele. Darauf macht die Organisation "Innocence in Danger Austria" aufmerksam, die sich gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen speziell in Zusammenhang mit neuen Medien einsetzt.

Desinteresse von Erwachsenen

Experten der Organisation haben am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien die Ergebnisse einer explorativen Studie präsentiert, in deren Rahmen sie in Kindergärten und bei Eltern die Internetnutzung der Sprösslinge hinterfragt hatten. Die Dauer der Internetnutzung - vorzugsweise via Smartphone und Tablet - beträgt demnach durchschnittlich eine Stunde pro Tag. Die Erfahrungen aus Online- und anderen Medieninhalten beeinflussen die Kinder in ihrem Verhalten und ihrer Realitätswahrnehmung.

Seitens der Erwachsenen orten die Fachleute ein gewisses Maß an Desinteresse bzw. Wissensdefizite. Und ihre Einstellung sei oft negativ bis ablehnend geprägt, während die eigene Kindheit in einer Welt der zunehmenden Digitalisierung idealisiert werde. Abgeleitet wird daraus die Notwendigkeit, im Kindergarten die Erkenntnis zu schaffen, dass Medien ein Teil des pädagogischen Konzepts sein müssen, da sie in der Lebensrealität der Kinder präsent sind.

Geht nicht ohne Smartphone

Eine fehlende Auseinandersetzung birgt die Gefahr negativer Folgen in sich, zum Beispiel durch eine fehlerhafte Realitätswahrnehmung der Kindergartenkinder. Außerdem besteht das Risiko, dass die Kleinen auf nicht kindgerechte Inhalte stoßen oder Privates preisgeben. Die Fachleute warnen auch davor, dass die Kinder verlernen, sich ohne Smartphone und Co zu beschäftigen. Klar sein sollte: Ganz "ohne" geht es auch nicht. Ein Kind, das zu Hause von digitalen Medien bzw. Internet ferngehalten wird, wird sich ausgegrenzt fühlen, wenn sich Freunde über das Thema unterhalten.

"Innocence in Danger" möchte mit seinem Kurs "Mini Smart Fox" Drei- bis Sechsjährigen den sicheren Einstieg in die Welt der digitalen Medien vermitteln, wobei Pädagoginnen und Eltern in Form von Gesprächen, Info-Veranstaltungen und Workshops in das Projekt einbezogen werden. Für die Zielgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen wurde das Projekt "Smart Kids" entwickelt, für Jugendliche "Smart User Peer2Peer".

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