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Unfall in Wuhan: Chinas neuestes Atom-U-Boot ist gesunken

Obwohl sich China offiziell nicht dazu äußert, dürfte ihr neuestes Atom-U-Boot wohl bereits gesunken sein. Wie das Wall Street Journal berichtet, ereignete sich der Vorfall bereits im Mai oder Juni dieses Jahres. 

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China wollte Vorfall vertuschen

Chinesische Behörden sollen versucht haben, den Vorfall zu vertuschen. Das U-Boot hat "wahrscheinlich" Kernbrennstoff geladen, als es sank, US-Beamte hätten allerdings keine Hinweise auf radioaktive Strahlung gefunden, als sie das Wasser und die Umgebung untersucht hatten. Ob es bei dem Unfall Tote gegeben hätte, sei ebenso nicht bekannt.

Das U-Boot mit dem Namen Typ 041 (Zhou-Klasse) ist das erste seiner Klasse. Es befand sich in der Wuchang-Werft in Wuhan, letzte Vorbereitungen vor dem Auslaufen durchgeführt wurden. An dieser Werft werden normalerweise nur nichtatomare U-Boote gebaut - deshalb war es lange Zeit nicht klar, ob es sich beim Typ 041 überhaupt um ein Atom-U-Boot handelt. Das US-Verteidigungsministerium geht allerdings davon aus.

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Erstes chinesisches U-Boot mit X-förmigem Ruder

Die Zhou-Klasse fällt durch ihr charakteristisches X-förmiges Ruder auf. Dadurch soll sowohl die Manövrierfähigkeit als auch die Effizienz und die Sicherheit des Bootes verbessert werden. Zudem soll durch das Heck die akustische Signatur des U-Boots verkleinert werden, es ist also schwerer zu orten.

Mini-Atom-U-Boot

Die Klasse ist außerdem deutlich kleiner als herkömmliche Atom-U-Boote, die untergetaucht zwischen 6.000 und 10.000 Tonnen Wasser verdrängen. Bei der Zhou-Klasse sollen es nur 2.000 bis 4.000 Tonnen sein. Auch das trägt zu einer besseren Manövrierbarkeit bei.

Die Hintergründe des Unfalls sind noch unklar. Satellitenaufnahmen zeigen allerdings 4 Kranschiffe, die Mitte Juni an der Stelle zu sehen waren, wo wenige Wochen zuvor noch das U-Boot anlag. Diese ungewöhnlichen Aktivitäten wurden von einem ehemaligen U-Boot-Offizier der US Marine beobachtet.

Sollten die Kräne das U-Boot geborgen haben, dauert es laut Wall Street Journal "wahrscheinlich viele Monate, bis das Boot wieder in See stechen kann" - wenn es überhaupt möglich ist. Je nachdem, wie stark sich die Innenräume mit Wasser gefüllt haben, sei auch ein Austausch der gesamten Elektronik erforderlich.

Fragen über Qualität der Ausrüstung

"Es ist keine Überraschung, dass die chinesische Armee versucht, zu verheimlichen, dass ihr neues atomgetriebenes Angriffs-U-Boot am Pier gesunken ist", wird ein hochrangiger US-Verteidigungsbeamter vom Wall Street Journal zitiert. Das werfe zudem Fragen zur Qualität der Ausrüstung und Ausbildungsstandards der größten Armee der Welt auf.

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