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Nach Amoklauf-Drohung: Richter verbietet Teenager brutale Videospiele

In einem Vorort von Chicago wurde eine ungewöhnliche richterliche Anordnung erlassen: Ein Teenager darf keine brutalen Videospiele mehr spielen. „Du kannst aber so viel Mario Kart spielen wie du möchtest“, so der Richter zu dem Jugendlichen.

Der Grund für dafür war eine dumme Bemerkung auf Snapchat. Der 16-Jährige hat ein brutales Videospiel gespielt – welches genau ist nicht bekannt. Dazu hat er auf Snapchat geschrieben: „Ihr solltet alle die Klappe halten wegen den Schulamokläufen, sonst mache ich einen.“

Einer seiner Schulkollegen hat die Nachricht gelesen und die Polizei verständigt. Er wurde festgenommen und musste eine Nacht in einer Jugendhaftanstalt verbringen. Danach wurde er dem Richter vorgeführt, der Hausarrest anordnete. Außerdem müssen ihm die Eltern sein Smartphone abnehmen. Und er darf während des Hausarrests keine brutalen Videospiele spielen.

Vorsichtsmaßnahme

Laut Ars Technica bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft das Urteil: Das Verbot von Smartphone und brutalen Videospielen sei Bedingung, dass der 16-Jährige in den Hausarrest entlassen wird und nicht bis zur eigentlichen Verhandlung in der Jugendhaftanstalt bleiben muss. „Ich bin kein Experte für Videospiele, aber ich weiß, dass man in solche Games miteinander kommunizieren kann“, so der Sprecher: „Es ist eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme.“

Das klingt so, als versuche er die richterliche Anordnung abzuschwächen. Denn diese könne so ausgelegt werden, dass das Gericht brutalen Videospielen die Schuld an Schulamokläufen gibt, noch bevor diese stattfinden. Der Sprecher stellt es aber so dar, als wäre die Sprach-Chat-Funktion, die es häufig in Multiplayer-Shootern gibt, das Problem.
Die Verhandlung findet am 12. März statt. Dem 16-Jährigen wird Störung des öffentlichen Friedens in zwei Fällen vorgeworfen.

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