Digital Life

Porno-Übermaß schadet New Yorks Internet-Säulen

Seit 2015 wird in New York ein Netzwerk aus öffentlichen Internet-Säulen installiert, die alte Telefonzellen ersetzen sollen. Die "LinkNYC-Kiosks" beinhalten ein großes Touchscreen und bieten vollen Internetzugang, kostenlose Anrufe, einen Stadtplan, Ladeanschlüsse für Mobilgeräte und Breitband-WLAN-Hotspots. Das Projekt wurde gestartet, um allen Teilen der Stadtbevölkerung einen Zugang zum Internet zu verschaffen. In den vergangenen Monaten wurden viele Säulen allerdings dauerhaft von Personen in Beschlag genommen und oft zur allzu privaten Unterhaltung verwendet.

Wie die New York Times berichtet, wurden viele LinkNYC-Säulen zu einer Art verlängertem Wohnzimmer. Sitzgelegenheiten wurden rundherum gestellt, manchmal auch kleine Verschläge rundherum errichtet. Beobachtungen von öffentlichen Porno-Viewings, Filmvorführungen und lauten Musik-Parties brachten das Projekt in Verruf. LinkNYC, der private Betreiber der Internet-Säulen, hat nun reagiert und den Internet-Browser seiner Stationen deaktiviert.

Filter angedacht

"Wir wissen, dass einige Nutzer die Link-Tablets monopolisiert und unangemessen verwendet haben. Sie haben andere davon abgehalten, sie zu verwenden und Bewohner und Geschäfte rundherum frustriert", schreibt LinkNYC in einer Stellungnahme. Die restlichen Funktionen abgesehen vom offenen Internet-Browser werden weiterhin angeboten. Was mit dem Browser geschieht, ist nun unklar. Überlegt wird die Einführung von Filtern, um unangemessene Inhalte im Browser zu blockieren.

Bisher wurden 400 LinkNYC-Säulen in drei Stadtteilen New Yorks installiert. In der Endausbauphase sollen 7.500 Stationen in der ganzen Stadt verteilt sein. Finanziert werden die "Kiosks" durch Werbung an den Seiten der Säulen. Einen Teil der Werbeeinnahmen muss LinkNYC bei der Stadtverwaltung abliefern.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

mehr lesen