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Riot Festival: „Es braucht Feminismus für alle“

2015 gründeten Katharina Brandl und Therese Kaiser aus dem Bedürfnis heraus, etwas an der Arbeitssituation von Frauen zu verändern, das Business Riot Festival. Das Festival entwickelte sich mit rund 650 Teilnehmerinnen im Vorjahr zur größten Konferenz für Frauen, Arbeit und Unternehmerinnentum und wird auch 2018 wieder im Donauhof fortgesetzt. Von 8. bis 10. März geht es in die dritte Runde. Am Mittwoch wurde offiziell das neue Programm des Festivals vorgestellt.

Auch 2018 wird es wieder über 40 Workshops, mehrere Diskussionsformate und drei öffentlichen Abendveranstaltungen geben. Der Fokus des Festivals wird weiterhin auf dem Vermitteln von Skills liegen, derer Frauen sich auf dem Weg zu ihrer autonomen Erwerbsbiographie bedienen können. „Wir sehen das Business Riot als Ermächtigungstool für Frauen. Workshops sind dazu ein Super-Tool, um sich selbst Strategien und Fähigkeiten anzueignen“, sagt Kaiser bei derPräsentation des Programms.

Technik-Highlights des Business Riot

Von Sprech- und Social Media Trainings, bis hin zu Vernetzungsveranstaltungen, Bewerbungstraining und dem Austausch mit erfolgreichen Frauen aus unterschiedlichsten Branchen wurde das Angebot 2018 mithilfe der Learnings aus den letzten zwei Jahren weiterentwickelt. Auch im Technik-Bereich gibt es ein breites Angebot für Interessierte: Natalie Korotaeva wird am 8 März etwa einen Workshop zum Thema Chatbots halten, Anita Posch wird am 9. März über Bitcoin- und Blockchain-Entwicklungen informieren und Ingrid Brodnig hält einen Workshop, bei dem Strategien gegen Hass im Netz erlernt werden. Mit Girls’n’Code kann man am 10.März etwa lernen, wie man Websites erstellt. Der Besuch des Konferenz-Programms bei „Business Riot“ ist ausschließlich Frauen vorbehalten. Abendveranstaltungen können jedoch von allen besucht werden.

Dieses Jahr gibt es mit demRiot Festival von 1. bis 7. März aber auch eine Erweiterung des Festivalkonzepts. Zusätzlich zum „Business Riot“, dass explizit Frauen in der Arbeitswelt fördern will, gibt es mit dem Riot Festival die Gelegenheit für alle, am feministischen Diskurs teilzunehmen. „Es braucht Feminismus für alle und das Programm des Riot Festivals steht allen Interessierten offen“, erklärt Brandl. Von Museen, Galerien, Kinos, Clubs, Co-Working-Spaces bis hin zu (kultur)politischen und feministischen Initiativen beteiligen sich 30 Institutionen, um feministische Fragestellungen zu diskutieren. Rund 50 Events wird es dazu geben.

Technik-Highlights des Riot Festivals

Aus dem Technik-Bereich hervorzuheben sind hier etwa der „Female Makers Pitch & Networking“ am 1. März im Hotel am Brillantengrund. Das wird eine Art Bootcamp sein für das Happylab All Female, das am 7. März auch besichtigt werden kann. Am 2. März findet im Angewandte Innovation Lab ein Talk mit Aimee van Wynsberghe zum Thema „Sex, Love and Artificial Intelligence“ statt. „Beim Thema Künstliche Intelligenz wird die feministische Perspektive bisher stark vernachlässigt. Wir werden uns mit der Frage beschäftigen, was es bedeutet, wenn Männer Roboter und künstliche Systeme bauen“, sagt Kaiser. Am 3. März gibt es einen Screenprinting-Workshop mit dem Motto „Print Out Loud!“. Am 5. März wird es etwa einen Technik-Workshop für junge Frauen vom Verein Spungbrett geben. Am 7. März gibt es eine Fragerunde für Interessierte, zu Berufskarrieren von Frauen in der Naturwissenschaft und Technik.

Weitere Themen am Programm: Frauen in der elektronischen Musik, in Horrorfilmen sowie in Pornos. Neben zahlreichen Talks und Diskussionrunden soll aber auch der Party-Faktor nicht zu kurz kommen: Es wird nicht nur beim Opening und Closing in Clubs mit weiblichen DJ-Line-Ups gefeiert, sondern auch zwischendurch. Insgesamt gibt es in den zehn Tagen Programm 100 Events mit 120 Speakerinnen und 40 Workshops.

Ticket-Verkauf startet am Montag

Während das Angebot des Riot-Festivals zum großen Teil kostenlos und ohne Anmeldung von allen besucht werden kann, benötigt frau für das Business-Riot-Festival Tickets. „Wir finanzieren uns durch Sponsoren, damit wir die Ticket-Preise möglichst niederschwellig halten können“, sagt Kaiser. Ab Montag, 29.1., kann man die Tickets auf der offiziellen Website ab 30 Euro erwerben und sich für seine Wunsch-Workshops anmelden. Die Workshops werden dieses Jahr allerdings auch extra aufgezeichnet und können online besucht werden. Dafür wird es eigene Online-Tickets geben. "Das Angebot richtet sich an Frauen, die nicht vor Ort sein können oder keinen Platz mehr bekommen haben", sagt Kaiser.

Disclaimer: Die futurezone ist Medienpartner des Riot und Business Riot Festivals.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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