Streit Bezos gegen Saudi-Arabien erreicht neue Stufe
Jeff Bezos soll sich noch diese Woche mit Ermittlern des US Attorney's Office (USAO), der obersten Strafverfolgungsinstanz der USA, treffen. Bei dem Treffen soll es unter anderem um die Übergabe von Jeff Bezos Mobiltelefon an die Ermittler gehen, berichtet CNN. Letztere wollen überprüfen, ob an der Behauptung von einem Privatermittler des Amazon-Chefs, sein Handy sei von saudi-arabischen Agenten gehackt worden, etwas dran ist. In einem Bericht auf der Webseite The Daily Beast hatte der Privatermittler das mögliche Vorgehen geschildert.
Ins Rollen gekommen ist die Affäre durch Berichte des US-Mediums National Enquirer, das private Textnachrichten von Bezos veröffentlicht hat. Dadurch wurde eine Liebesaffäre des Amazon-Chefs aufgedeckt. Bezos wurde zuvor von der Veröffentlichung unterrichtet. American Media Inc., dem Unternehmen hinter dem National Enquirer, werden Verbindungen zu Saudi-Arabien nachgesagt. Saudiarabien wiederum bemüht sich angeblich, Amazon-Chef Jeff Bezos zu diskreditieren, weil die Washington Post (im Besitz von Bezos) intensiv über den Fall des mutmaßlich von saudischen Agenten in der Türkei ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi (schrieb auch für die Washington Post) berichtet hatte.
Die US-Staatsanwaltschaft prüft nun, ob gegen AMI ein Verfahren wegen Erpressung eingeleitet wird. Erschwerend für AMI kommt hinzu, dass das Unternehmen in der jüngeren Vergangenheit in einen Kriminalfall verwickelt war und sich 2018 schuldig bekannt hat. In dem Fall ging es um Schweigegeld für eine Frau, die angeblich während seiner Präsidentschaftskampagne eine Affäre mit Donald Trump hatte. Mit einem Erpressungsversuch würde AMI gegen damals erteilte gerichtliche Bewährungsauflagen verstoßen.