T-Mobile startet Vorstufe zu 5G in Österreich
Die Deutsche Telekom hat im Rahmen des Mobile World Congress einmal mehr unterstrichen, dass die Weichen auf 5G gestellt werden. Der Konzern baut ein Schmalband-Netz demnach in acht Ländern auf. Die NarrowBand-IoT-Technik ist laut dem Konzern eine Vorstufe für 5G. Die schmalbandige Funktechnologie ist eine Alternative zum klassischen Mobilfunknetz und ermöglicht es, Sensoren sparsam zu betreiben, die den Alltag auf mehreren Ebenen vernetzen sollen.
Jene zeigen etwa freie Parkplätze oder den Füllstand von Mülleimern an. Der Ausbau dieser Technologie startet in den nächsten Wochen in mehreren Ländern. Neben Deutschland, Niederlande, Griechenland, Polen, Ungarn, Slowakei und Kroatien wird die NarroBand-IoT-Technologie auch in Österreich an den Start gehen. Analysten erwarten laut der Deutschen Telekom, dass es bis 2023 weltweit rund drei Milliarden Verbindungen mittels NB-IoT geben wird.
Vorzeige-Projekt
In einem Showcase-Projekt werden mithilfe der Technologie angezeigt, ob Parkplätze gerade frei oder belegt sind. Dazu wurden fünf Parkplätze direkt vor dem T-Mobile Shop im T-Center am Wiener Rennweg mit entsprechenden Sensoren ausgestattet. Mit einer Tablet-App wird in Echtzeit angezeigt, ob und welche Parkplätze belegt oder frei sind und wie lange ein Auto bereits dort steht. Der derzeitige Smart Parking-Showcase ist der erste NB-IoT-Test gemäß dem weltweiten 3GPP-Standard. Man darf davon ausgehen, dass in Zukunft noch weitere ähnliche Projekte umgesetzt werden.
„NB-IoT Anwendungsfälle müssen meistens nur ein paar Kilobyte übertragen, zum Beispiel 500KB pro Monat. Auf dem M2M- und IoT-Markt kann das bereits 70 bis 80 Prozent der Anforderungen abdecken. Deshalb ist NB-IoT für die Digitalisierung des Wirtschaftsstandortes Österreich sehr wichtig. Umso mehr freut es mich, dass wir den NB-IoT-Rollout noch dieses Jahr mit unserem Netzwerkpartner Huawei starten“, so Rüdiger Köster, CTO T-Mobile Austria in einer Aussendung.
Augmented Reality
Der Telekommunikationskonzern betont, dass 5G essenziell für künftige Technologien wie etwa Augmented Reality sein wird, da sie sehr hohe Datenraten und kurze Latenzzeiten erlaubt. Um Augmented Reality voranzutreiben hat sich die Telekom mit dem Optik-Spezialisten ZEISS zusammengetan. Beide Unternehmen arbeiten demnach daran, smarte Brillen zu entwickeln. Ein erster Prototyp wurde im Rahmen der Pressekonferenz ebenfalls gezeigt. “5G wird unsere Gesellschaft nachhaltig verändern”, so Claudia Nemat, Vorstand Deutsche Telekom für Technologie und Innovation.
Die Telekom wird laut eigenen Angaben die Technik für die Netz- und Cloudanbindung der Datenbrillen liefern. Ein beträchtlicher Teil der Technik soll demnach in die Cloud ausgelagert werden, um die Brille möglichst klein bauen zu können. Wann ein entsprechendes Produkt marktfähig sein wird, ist allerdings aktuell noch unklar, es seien noch viele Anstrengungen notwendig, wie die Deutsche Telekom betont.
Politik gefordert
Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, nahm im Rahmen der Präsentation am MWC auch die Politik in die Pflicht. Er hoffe, dass die Versteigerung der neuen 5G-Frequenzen günstiger vonstattengeht als etwa bei der Vorgängertechnik 4G. Die Einführung von 5G stelle für Telekommunikationsunternehmen eine massive finanzielle Herausforderung dar und Regulatoren seien angehalten, die Implementierung zu unterstützen. Bevor 5G vollständig starten kann, müssen aber erst finale Spezifikationen festgelegt werden. Ein erster Vorschlag wurde erst vor wenigen Tagen abgegeben.