Digital Life

Technisches Museum Wien öffnet "Kaninchenbau" zu KI

Künstliche Intelligenz begegnet uns heute quasi an jeder Ecke. In ganz vielen Produkten steckt sie vermeintlich drinnen, viele andere arbeiten damit, und man bekommt es nicht mit - manchmal durchaus beabsichtigt. Das Technische Museum Wien zeigt in seiner neuen Ausstellung "Smart World" wie künstliche Intelligenz unsere Welt verändert.

Die Räumlichkeiten, in denen Smart World zu sehen ist, erinnern laut Peter Aufreiter, dem Direktor des Technischen Museums, "an ein Glasfaserkabel, durch das man sich durchschlängelt". Oder, um eine Analogie zu "Alice im Wunderland" zu bedienen, einen "Kaninchenbau, in den man eintauchen kann".

Baby Yoda hilft beim Verstehen von Prozessen des maschinellen Lernens

Ein "smartes" Klo und Baby Yoda

KI wird in der Ausstellung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Den Anfang macht der private Alltag. In einem Wohnzimmer steht ein Tischchen mit 2 Smart Speakern drauf, die sich miteinander und mit Besucher*innen unterhalten. Eine Biegung weiter steht eine Toilette, die laut den Kurator*innen Philipp Horst und Magdalena Roß sinnbildlich für jene Produkte steht, die als "smart" angepriesen werden, aber gar nichts mit KI zu tun haben.

Den Unterschied zwischen unintelligent und künstlich intelligent macht u. a. das maschinelle Lernen aus. Anhand mehrerer Beispiele wird gezeigt, wie es funktioniert. Baby Yoda und andere Figuren zeigen etwa, wie das Einteilen von Objekten in Klassen abläuft.

Ein Bollerwagen voller Smartphones? Damit kann man die KI von Google Maps austricksen

Überraschungen warten

Die Smart City ist einer jener wenig greifbaren Bereiche, in denen KI bereits großflächig eingesetzt wird und dabei hilft, dass das Management von Abfall oder Wasser hochgradig automatisiert abläuft. Eines der hier gezeigten Objekte ist ein eckiges, unförmiges, großes Ding, das auf Regen reagiert.

Was haben eigentlich die ganzen Überwachungskameras zu bedeuten, die in der Ausstellung überall herumhängen? Hier wartet eine Überraschung auf Besucher*innen. Ebenso gespannt darf man darauf sein, wie man sich am Ende in die Rolle von Alexa begeben kann.

Überwachungskameras zeichnen alles auf, aber ist alles real, was auf den Aufnahmen zu sehen ist?

Flüchtigkeit von Entwicklungen

Das ungewöhnliche, etwas provisorisch wirkende Design der Ausstellung samt vieler mit Klebeband fixierter Papierplakate hat laut den Kurator*innen einen Hintergedanken. Am Gebiet KI tut sich so viel, dass heute noch aktuelle Informationen darüber morgen bereits überholt sein könnten. Umso wichtiger sei es, sich darüber Gedanken zu machen, wie KI in Zukunft gestaltet sein soll. Immerhin sind es immer noch Menschen, die sie erzeugen.

Smart World wurde vom Dortmunder Museum DASA Arbeitswelt kreiert. Im Rahmen der Alliance4Science, einem Projekt dreier europäischer Museen, die durch den gegenseitigen Tausch von Ausstellungen die Nachhaltigkeit fördern wollen, kommt sie nun ins Technische Museum Wien. Zu sehen ist Smart World noch bis zum Juni 2024.

 

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Technischem Museum Wien und der futurezone.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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