Vorname Isis: Facebook sperrt Software-Entwicklerin aus
Die 22-jährige Software-Entwicklerin Isis Anchalee wurde aus ihrem Facebook-Account ausgesperrt. Der Grund: Ihr Vorname, der an die auch als IS oder ISIS bekannte Terror-Organisation Daesh erinnert. „Facebook glaubt, ich bin eine Terroristin“, schreibt Anchalee in einem Tweet. „Offenbar reicht ihnen ein Screenshot meines Passes nicht aus, um mich wieder in meinen Account zu lassen.“ Der Fall wurde mehr als 1.600 Mal retweetet, Anchalee erhielt viel Zuspruch von Twitter-Nutzern, denen ähnliches widerfahren ist. Der Tweet hatte jedoch sein Gutes, denn nur wenige Stunden später sorgte ein Facebook-Mitarbeiter dafür, dass sie wieder Zugriff auf ihren Facebook-Account bekam.
Umstrittene Klarnamen
Facebook lockerte Ende Oktober seine Regeln für Account-Namen, besteht aber weiterhin auf Klarnamen. So muss nicht mehr der „gesetzliche Name“, also jener Pass der in Reisepass oder anderen Dokumenten angeführt wird, angegeben werden, sondern lediglich jener Name, unter dem man bekannt ist. In Einzelfällen verlangt Facebook aber weiterhin einen Nachweis.
Ein US-Amerikaner wurde vor wenigen Monaten beispielsweise aus seinem Account ausgesperrt, da Facebook seinen Nachnamen „Avatar“ anzweifelte. Eine New Yorkerin mit dem Namen „Melinda Kiss Flecker“ musste zudem nach ihrer Hochzeit einen Nachweis über die Echtheit ihres Namens erbringen, da Facebook ihn als „zweideutig“ erachtete.
Medienrummel für Anchalee
Anchalee schaffte es bereits Anfang August in die Schlagzeilen, als sie in der Plakatwerbung eines Software-Unternehmens zu sehen war. Die Kampagne sorgte für eine Kontroverse, viele Internet-Nutzer behaupteten, so würde keine „typische Software-Entwicklerin“ aussehen. Anchalee und viele andere Software-Entwicklerinnen schlugen zurück, indem sie Selfies mit dem Hashtag #ILookLikeAnEngineer veröffentlichten. Die Aktion war ein Erfolg und sorgte für eine Debatte über Stereotypen in Entwickler-Kreisen.