Son of Nor: Kickstarter-Hit will auf Steam durchstarten
Wer hat nicht einmal als Kind (oder heute noch) versucht, per Telekinese Gegenstände zu bewegen? Die schlechte Nachricht: Es ist weiterhin nicht möglich. Wer seinen Kindheitstraum ausleben möchte, kann das dank “Son of Nor” nun aber zumindest virtuell tun.
Im Action-Adventure vom österreichischen Spiele-Entwickler stillalive studios schlüpft der Spieler in die Rolle eines Magiers, der die Umgebung kontrollieren und verformen kann. So können große Felsbrocken aus der Wand gelöst und auf Gegner geschleudert oder ein neuer Pfad aus Sand geschaffen werden.
Kickstarter-Hit mit Fantasy-Story
“Die Welt ist deine Waffe”: Mit diesem Untertitel startete stillalive im Mai 2013 seine Crowdfunding-Kampagne für “Son of Nor”. Mit Erfolg, nach vier Wochen war das Ziel von 150.000 US-Dollar erreicht. Damit ist “Son of Nor” das derzeit zweiterfolgreichste Kickstarter-Projekt aus Österreich, lediglich “Shadowrun Online” von Cliffhanger Productions konnte mehr Geld einsammeln. “Shadowrun Online” kann 6000 Unterstützer sowie 558.000 US-Dollar vorweisen.
Internationales Team
Das System erinnert an die beliebte Nickelodeon-Serie Avatar, in der es sogenannte Bändiger gibt, die die Elemente kontrollieren können. Angesprochen auf die Ähnlichkeiten muss Alexander Grenus, Producer bei stillalive studios, lachen: “Das denken viele. Die Idee zu “Son of Nor” ist aber bereits entstanden, bevor es die Serie gab.” Die Arbeiten am Spiel begannen bereits 2010, die Idee dazu hatte Firmengründer Julian Mautner. Mautner erkannte rasch, dass ein dreiköpfiges Team nicht ausreichen würde, weswegen er sich auf die Suche nach Unterstützung machte. Die fand er vor nicht nur in Österreich, das Team von stillalive studios ist weltweit verstreut. So sind Entwickler aus der Schweiz, Deutschland, Italien, den USA, Finnland und Ecuador an “Son of Nor” beteiligt, insgesamt zählt das Team 16 Köpfe.
Wichtiger Koop-Modus
Das Unterfangen ist ehrgeizig, doch dem Team dürfte das Versprochene gelungen sein. Beim ersten Anspielen erfüllte das Spiel die Erwartungen, vor allem die einfache Bedienung konnte überzeugen. Wer sich jedoch einen Open World-Titel erhofft hat, wird enttäuscht. Die Level sind semi-linear aufgebaut, dem Spieler stehen mehrere Wege zum Ziel zur Auswahl. Das sei laut Grenus erfoderlich, da sich die Spielwelt von “Son of Nor” bei einem Open World-Titel nicht in einem derartigen Detailgrad gestalten lässt.
Semi-Indie
Ungewöhnlich ist auch die Unterstützung für das Emotiv EPOC, ein EEG-Headset. Das Headset zeichnet per EEG Hirnströme auf und übersetzt diese in Mausbewegungen. So soll aus der “virtuellen Telekinese” Realität werden. Laut Grenus funktioniert das bereits sehr gut, man wollte sich mit der “Gedanken-Steuerung” etwas von der Masse absetzen. Neben dem Emotiv EPOC werden auch die Oculus Rift sowie der Augen-Tracker Tobii EyeX unterstützt.
DLCs geplant
Auch wenn der Fokus derzeit darauf liegt, das Spiel fertig zu bekommen, bei stillalive plant man bereits für die Zukunft. “Wir haben noch viele Geschichten, die wir in der Welt von Son of Nor erzählen wollen”, so Grenus. Diese dürften als DLC nachgereicht werden. Auch ein zweiter Teil sei theoretisch möglich, man wolle aber zunächst den Verkaufserfolg abwarten. Da das Spiel auf Unity basiert, würde theoretisch auch nichts gegen einen Konsolen-Port sprechen, hier hält sich stillalive studios aber noch bedeckt.