Meinung

Allee Blog: Get out of the building

Heute nur ein kurzer Beitrag. Ich quetsche ihn irgendwie rein während ich in Berlin von einem Meeting zum nächsten haste. Er ist noch unfertig, ungespitzt, der Einstieg ist zu langatmig und der Höhepunkt zu mau. Aber in seinem Dasein passt er zum Thema wie die Faust aufs Auge.

Lean und supersauberPhrasendrescherei und die Start-up-Welt gehören zusammen wie Grasser und supersauber. Für jede denkbare Situation existieren mindestens drei schlaue Sprüche, eine gefühlte komplette Sekundärindustrie befeuert sich mit der heißen Luft von tausenden und abertausenden lessons learned.

Das Problem sind dabei nicht die Sprüche selbst, sondern Kontext und Verpackung, in dem sie kommen. Niemand wird nach dem 129ten Techcrunch-, Mashable- oder Kissmetrics-Artikel zur Reinkarnation von Steve Jobs oder einem zweiten Mark Zuckerberg. Es existieren Leute mit erstaunlicher Intuition, doch ein Großteil des Erfolgs wird durch gnadenloses trial & error erzielt, eine Bauchlandung folgt der nächsten bis die Sache fliegt. Ohne ein Mindestmaß an Erfahrung, um sie interpretieren und umsetzen zu können, ergeben all die Weisheiten keinen Sinn.

So auch mit „Get out of the building“, grob geschätzt Phrase Nummer #7 im Repertoire des gemeinen Entrepreneurs. Aber gerade sie ist essentieller Bestandteil, um alle anderen zu verstehen, gerade sie gibt Kontext.

MannimMankiniDie letzten Wochen waren hart, geprägt von zu viel Koffein und zu wenig Schlaf. Das eine leider keine Folge des ersteren, sondern Bedingung, um der offene Beta von Weavly fertig zu bekommen, mit ihr endlich aus dem Gebäude zu gehen, wenn auch fürs erste nur metaphorisch.

Wirklich draußen war ich erst wieder am Freitag, nachdem ich die Anspannung der vergangenen Tage irgendwo im Bett liegen gelassen hatte. Der Tag war geprägt von einigen ersten, tollen Weavly Remixes und Faszination über die Kreativität unserer ersten User. Großartig war aber vor allem der Kaffee mit Alessandro Petrucciani, Co-Founder von http://klashapp.com. Eine App, deren Hintergründe einiges mit Weavly zu tun haben. Und ein Founder, dem man im direkten Gespräch kaum anmerkt, dass er breites im Mankini gepitcht hat: http://weavly.com/watch/GMYDK.

Wir hatten ein Gespräch über Imperfektion, über die Frage, wann man den Kopf aus dem Sand nehmen und seine Entwicklung der Öffentlichkeit präsentieren sollte: „When you publish something perfect, you`ve already done something wrong“. Noch so ein Spruch auf der Phrasendrescherliste, aber er deckt sich mit meiner Erfahrung. „Get out of the building, get in contact with your audience, your fans, your critics and learn, learn, learn. You won`t understand anything before that.“ Alles andere ist verschwendete Zeit, Herumgeeiere während sich die Welt weiter dreht, die Zielgruppe ihre eigenen Wege geht und man selbst möglicherweise am Markt vorbei entwickelt.

Wir stehen mit der offenen Beta von Weavly erst ganz am Anfang, bis zum tatsächlichen Launch wird noch der eine oder andere Blogeintrag ins Lande ziehen. Aber der Schritt raus hat uns bereits massiv geholfen, das bisher erhaltene Feedback ist großartig. Mehr dazu nächste Woche.

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