Netzpolitik

Britischer Geheimdienst spähte belgische Telekom aus

Mehreren Angestellten des halbstaatlichen Unternehmens sei eine Späh-Software untergejubelt worden, berichtet das Magazin "Der Spiegel". Das gehe aus Unterlagen des ehemaligen US-Geheimdienstlers Edward Snowden hervor, die der "Spiegel" ausgewertet habe.

Der britische Geheimdienst habe die Zielpersonen offenbar ohne ihr Wissen auf Webseiten umgeleitet, die deren Rechner mit Schadsoftware infiziert hätten. Von diesen Mitarbeitern ausgehend habe sich der GCHQ weiter in das Unternehmensnetzwerk von Belgacom vorgearbeitet. Einer undatierten Präsentation zufolge sei das Ziel der Briten gewesen, die Belgacom-Infrastruktur zum Ausspähen von Smartphone-Nutzern einzusetzen.

Belgacom selbst hatte in einer internen Untersuchung einen Angriff festgestellt und Anzeige gegen unbekannt erstattet, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Auf einer Reihe von Einheiten des IT-Systems sei ein Virus entdeckt worden, hieß es. Belgacom ist das zweite Unternehmen, das namentlich als Ausspähziel der anglo-amerikanischen Geheimdienste genannt wird.

Zuvor sorgten Berichte für Aufsehen, laut denen der US-Geheimdienst NSA den brasilianischen Ölkonzern Petrobras im Visier habe. Am vergangenen Montag hatte die belgische Zeitung "De Standaard" berichtet, dass Belgacom Anzeige erstattet habe, wegen eines "Eindringens auf digitalem Wege" in seine Systeme. Die dabei verwendete Technik lege nahe, dass ein anderes Land dahinter stecke. Zu diesem Zeitpunkt war die amerikanische National Security Agency (NSA) als verantwortlicher Dienst genannt worden.

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