Netzpolitik

Die antisemitischen Chatgruppen der Aktionsgemeinschaft

Unter anderem dem Falter sind Screenshots zugespielt worden, die Auszüge aus Gruppenchats der Aktionsgemeinschaft (AG) bei Facebook und WhatsApp zeigen. Darin ist etwa ein Aschehaufen mit der Überschrift "Leaked Anne Frank nudes" zu sehen. Diese und andere antisemitische Inhalte scheinen bei der offiziell parteiunabhängigen aber früher von der ÖVP mitfinanzierten Hochschülerschaftsfraktion keine Seltenheit zu sein.

In Facebook-Gruppen wie "FV-Jus Männerkollektiv" oder "AG Jus Aktive", die mittlerweile nicht mehr aufrufbar sind, und der WhatsApp-Gruppe "Bad Ass Warlords" wurden entsprechende Inhalte geteilt, wie der Standard berichtet. Die Mitglieder dieser Gruppen sind zum überwiegenden Teil der Aktionsgemeinschaft des Wiener Juridicums zuzuordnen.

100 Mitglieder

Insgesamt sollen sich rund 100 Personen den Facebook-Gruppen angeschlossen haben. Die Aktionsgemeinschaft Jus hat bei Facebook bereits eine offizielle Entschuldigung gepostet, die versucht, die antisemitischen Entgleisungen als "schwarzen Humor" abzutun. "Belastete Mitglieder" würden ausgeschlossen, sobald die Fraktionsführung Kenntnis erlange. Die Bundes-AG kündigte an, jeden ausschließen zu wollen, der Verwerfliches gepostet habe. Andere Hochschülerschaftsfraktionen haben sich ebenfalls schon zu den Berichten geäußert.

Die JUNOS verlangen den Rücktritt der AG-Spitzenkandidatin Silvia Grohmann, die GRAS verurteilt die "antisemitischen Äußerungen der AG" und der VSStÖ fordert "Aufklärung und politische Konsequenzen." Wer das Material beschafft und weitergegeben hat, ist nicht bekannt. Die Wochenzeitung wird heute um 17 Uhr einen Artikel zum Thema publizieren.

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