Stephen King ist von seinem Rechtsaußen-Namensvetter genervt
Der Meister des literarischen Grauens wünscht sich von den Midterms das Ende einer politischen Gruselgeschichte: US-Bestsellerautor Stephen King hat die Wähler in Iowa aufgerufen, bei der Wahl am Dienstag dem umstrittenen republikanischen Abgeordneten Steve King den Laufpass zu geben. "Ich bin es Leid, mit diesem rassistischen Dummkopf verwechselt zu werden", schrieb der Autor auf Twitter.
"Bürger Iowas, aus persönlichen Gründen hoffe ich, ihr wählt Steve King ab", appellierte der Schriftsteller in dem am Sonntagnachmittag (Ortszeit) veröffentlichten Eintrag. Sein Namensvetter sorgt seit Jahren mit rassistischen Aussagen und Kontakten zu Rechtsextremisten für Skandale. Weil Kings ländlicher Wahlkreis eine der größten republikanischen Hochburgen ist, wurde er trotzdem acht Mal mit satter Mehrheit ins Repräsentantenhaus gewählt. Diesmal muss King aber erstmals um sein Amt zittern, weil die oppositionellen Demokraten den populären Ex-Baseball-Profi J.D. Scholten aufgestellt haben, der auch bürgerliche Wähler anspricht.
Treffen mit der FPÖ
Im Wahlkampfendspurt ist King zusätzlich unter Beschuss geraten, nachdem er eine rechtsextreme kanadische Politikerin unterstützt hat und weil bekannt wurde, dass er im Sommer ausgerechnet nach einer Bildungsreise nach Auschwitz mit Politikern der FPÖ zusammengetroffen war, die in US-Medien als "Nazi-linked group" angesehen wird. Scharfe Kritik jüdischer Gruppen war die Folge.
King verlor in der letzten Wahlkampfwoche nicht nur Großspender wie den Tierfutterkonzern Purina und den Telekommunikationsgiganten AT&T, auch führende republikanische Politiker riefen öffentlich zur Wahl seines Kontrahenten auf. Das konservative Regionalblatt "Sioux City Journal" brach mit einer jahrzehntelangen Tradition und stellte sich hinter den Demokraten Scholten. Dieser liegt einer in der Vorwoche veröffentlichten Umfrage nur noch einen Prozentpunkt hinter King.
Süffisanter Meister des Horrors
Stephen King war in den vergangenen Monaten immer wieder durch Tweets aufgefallen, die sich gegen des US-Präsidenten und die Republikaner richteten. Dabei geizte der Meister des Horrors nicht mit Sarkasmus und Süffisanz, die bei seinen Fans für Belustigung sorgten. Unter anderem hatte King auch Trumps Space Force als "die bisher dümmste Idee" des US-Präsidenten bezeichnet.