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Apple Vision Pro: Das sagen die ersten Tester

Ab dem 2. Februar ist das Apple Vision Pro in den USA für 3.500 US-Dollar erhältlich. Heute haben die ersten Tester*innen, die von Apple das Headset zur Verfügung gestellt bekommen haben, ihre Reviews veröffentlicht.

Die Verarbeitung wird von allen Tester*innen gelobt. Im Vergleich zu anderen VR-Headsets würde es hochwertig wirken. Außerdem würde es die Apple Designsprache fortsetzen. Im Lieferumfang sind 2 Kopfbänder enthalten. Eines mit einfachem und eines mit doppeltem Riemen. Letzteres sorgt für einen stabileren Halt, das Einfache ist für The Verge bequemer.

Über Kopfschmerzen hat bei der Nutzung niemand geklagt – dafür aber über das hohe Gewicht. „Das, was am meisten bei der Hardware nach einer Weile auffällt: Sie ist so schwer. Das Headset wiegt zwischen 600 und 650 Gramm. Es ist wie ein 12,9 Zoll iPad Pro fürs Gesicht“, schreibt The Verge. Dazu komme, dass es sehr frontlastig sei. Toms Guide hält das Vision Pro nicht für unbequem, musste aber wegen dem hohen Gewicht regelmäßig Pausen einlegen.

Die externe Batterie wird per Clip an der Kleidung befestigt. Toms Guide musste ein paar Mal die Batterie abstecken, das Kabel entwirren und neu verbinden, weil es sich verheddert hatte. Bei den meisten Tester*innen hielt der Akku 2 bis 2,5 Stunden.

Gutes Passthrough-Video, aber nicht perfekt

Vision Pro ist ein VR-Headset. Man setzt es auf und es blockiert vollkommen die Sicht nach außen. Die Außenwelt wird als 3D-Video in Echtzeit dargestellt. Dieses Passthrough-Video funktioniert laut The Verge sehr gut, hat aber Grenzen. Dazu gehöre das Motion Blur der Kameras, das bei wenig Licht zunimmt. Weil der ISO-Wert erhöht wird, wird bei wenig Licht die reale Umgebung auch zunehmend unschärfer dargestellt. Wenn gemischte Lichtverhältnisse herrschen, etwa Sonnenlicht, das durch ein Fenster in einen mäßig ausgeleuchteten Raum fällt, würde das Headset permanent die Helligkeit der Displays heller und dunkler drehen, weil es versucht, sich an die Helligkeit im Raum anzupassen.

Insgesamt sei das Passthrough-Video dennoch das Beste, was The Verge je bei einem VR-Headset gesehen hat. CNBC lobt ebenfalls das Passthrough-Video. Es sei besser als das der Quest 3: sauberer, schärfer und verzögerungsfrei.

Tolle Displays, aber enges Sehfeld

Viel Lob gibt es auch für die Bildschirme. Die 2 MicroOLED-Displays (eines für jedes Auge) sind unglaublich, schreibt The Verge. Auch die anderen Tester*innen haben viele positive Worte für die Bildschirme. Die Darstellung ist scharf, die Farben sind leuchtend und akkurat, ohne übersättigt zu sein.

Perfekt ist die Darstellung aber nicht: Das Sehfeld sei eingeschränkt und zB. deutlich kleiner als die 110 Grad der günstigeren Meta Quest 3. Zu den Rändern hin sind Farbabweichungen und Unschärfen bemerkbar, was das tatsächliche nutzbare Sehfeld noch kleiner mache, schreibt The Verge.

Lautsprecher mit virtuellen Surround Sound

Die Lautsprecher des Headsets sind laut und haben eine gute Qualität, sagt The Verge. Sie vermitteln einen guten Spatial Sound, also die Illusion eines 3D-Klangs.

Dafür geben die Lautsprecher aber viel des Klangs an die Außenwelt ab. Will man nicht, dass andere Personen zuhören (oder sich vom Lärm belästigt fühlen), sollte man Bluetooth-Kopfhörer verwenden. Toms Guide und CNBC loben ebenfalls den guten Sound der Lautsprecher und bemerkten, dass viel vom Klang auch die Menschen in der Umgebung mithören.

Augen am Außendisplay

Das Außendisplay, um der Person gegenüber durch ein Bild der eigenen Augen zu zeigen, dass man sie sieht und nicht in der Virtual Reality ist, hätte man sie laut The Verge sparen können. Das Außenglas spiegle stark und das Display ist dunkel, sodass man die Augen kaum sieht. „Die Vorstellung, dass man damit Augenkontakt erzeugen kann, ist nur Fantasie.“

CNBC ist auch nicht randlos begeistert von den Außendisplay-Augen. „Wenn meine Frau ins Bild kam, habe ich das Headset zum Reden abgenommen.“ Dafür lobt der Autor, genauso wie Toms Guide, den Effekt, wenn man in der VR ist. Kommt eine Person in den Raum, wird erst nur als eine Art Glühen gezeigt. Ist sie sie in der Nähe und beginnt mit einem zu sprechen, durchbricht sie quasi die Darstellung der virtuellen Realität.

Cnet lobt noch, dass Vision Pro eine Echtzeit-Warnung hat, wenn man realen Objekten im Raum oder Wänden zu nahekommt. Die virtuelle Realität bzw. die virtuellen Objekte werden dann durchsichtig und das Headset zeigt eine Warnung an.

Gestensteuerung nicht ganz ausgereift

Die Gestensteuerung wird von The Verge bekrittelt. Man könne es sich so vorstellen, als würde man mit den Augen den Mauscursor bewegen und mit den Fingergesten die Tasten der Maus drücken. Das funktioniere zwar gut, sei aber in einigen Situationen nicht intuitiv. Beim Computer sind wir etwa gewohnt zu tippen, ohne hinzuschauen. Und auch am Smartphone können wir intuitiv gewisse Apps bedienen und uns auf deren Inhalt konzentrieren – ohne die Bedienelemente anzuschauen. Das geht mit der Vision Pro nicht.

Toms Guide lobt die generelle Gestensteuerung, hält die virtuelle Tastatur aber nicht für befriedigend. Man kann nur Buchstabe für Buchstabe langsam tippen. Stattdessen wurde die Spracheingabe verstärkt genutzt.

Cnet hat, ähnlich wie The Verge, öfters unabsichtlich Befehle mit der Gestensteuerung eingegeben. Beide führen das darauf zurück, dass einige der virtuellen Bedienelemente zu klein und zu dicht beieinander sind. CNBC lobt hingegen die Gestensteuerung als einfach zu verwenden und sehr präzise.

visionOS: Überall virtuelle Fenster

visionOS kommt bei allen Tester*innen gut an. Man kann beliebig viele Fenster öffnen und in der realen Welt anpinnen. So kann man zB. den Browser in der Küche öffnen, im Wohnzimmer einen Film schauen gehen und wenn man später wieder in die Küche geht, ist das Browser-Fenster immer noch da. Neben den visionOS-Fenstern können zur selben Zeit ein Fenster mit einer iPad-App und der Bildschirm eines per WLAN-verbundenen Macs angezeigt werden. The Verge findet es schade, dass man die virtuellen Fenster nicht mit anderen Vision Pro-User*innen teilen kann, etwa um sich einen virtuellen Arbeitsplatz zu teilen.

Der Autor von Cnet sagt er war schockiert, wie gut der virtuelle Computer funktioniert. Anstatt auf einem Mac zu tippen, hat er Bluetooth- Maus und -Tastatur verbunden und so am Tisch gearbeitet – ganz ohne Monitor. Zwar gab es einige kleine Fehler, aber dennoch zeige es, wie eine Zukunft aussehen könnte, in der es keine Monitore, Laptops und PCs mehr am Arbeitsplatz gibt. Allerdings habe er auch bemerkt, dass er seinen Augen viel öfters eine Pause gönnen musste, im Vergleich dazu, wenn er mit einem regulären Bildschirm arbeitet.

CNBC merkt als Kritik an, dass noch viele Apps fehlen, die man auf dem Smartphone oder Mac nutzt. Auch populäre Mobile-Games würden fehlen. The Verge gehen VR-Fitness-Apps ab. Außerdem gebe es kaum Anwendungen, bei denen die digitalen Inhalte tatsächlich mit der realen Umgebung interagieren. Vision Pro könne deshalb derzeit nicht ausreichend ein Augmented-Reality-Headset simulieren, sondern sei lediglich ein VR-Headset mit Passtrough-Video.

Filmeschauen mit der Vision Pro

Sehr gut kommt das Filmeschauen mit Vision Pro an. Aufgrund der verschiedenen virtuellen Kinos und der guten Displays macht das viel Spaß, schreibt The Verge. Aber auch hier merke man das hohe Gewicht des Headsets: Nach spätestens 30 Minuten wolle man eine Pause einlegen.

CNBC hat das Vision-Pro-Filmeschauen ebenfalls gefallen: „Der virtuelle Fernseher ist besser als der, den ich im Wohnzimmer stehen habe.“ Unter anderem wurden für den Test 4 NBA-Spiele gleichzeitig mit 4 virtuellen Bildschirmen nebeneinander geschaut.

Von The Verge wird aber kritisiert, dass Vision Pro keine Maßnahmen gegen VR-Reisekrankheit trifft. Die User*in sei hier sich selbst überlassen, die eigenen Limits in der virtuellen Realität zu erfahren. Der Autor, der sich selbst als sehr erfahren mit Virtual Reality beschreibt, musste die Wiedergabe der 3D-Version von Avatar: Way of the Water nach 5 Minuten abbrechen, wegen VR-Reisekrankheit.

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3D-Fotos und -Videos

Toms Guide lobt die 3D-Fotos und besonders 3D-Videos, die man mit Vision Pro von der Außenwelt machen kann. Die Hunde des Autors würden in den Videos sehr lebensecht wirken. Am besten sei der Effekt, wenn man selbst stillsteht und sich die Motive auf einem zu und wieder von einem wegbewegen.

Für Cnet ist der Effekt weit weniger beeindruckend. Außerdem wird erwähnt, dass die 3D-Videos nur gut funktionieren, wenn der Raum gut ausgeleuchtet ist, bzw. bei Tageslicht im Freien. Für The Verge ist die Qualität der Fotos und Videos, die man mit Vision Pro machen kann, nur mittelmäßig.

Fazits

The Verge gibt dem Headset 7 von 10 möglichen Punkten. Es habe das beste Passthrough-Video und die beste Gestensteuerung am Markt, beides könne aber nicht vollends überzeugen. Deshalb wirkt Vision Pro eher wie ein Developer-Kit, damit Entwickler*innen sinnvolle Apps und Einsatzszenarien kreieren können, die man später mit echten Augmented-Reality-Headsets nutzt.

Der Autor von CNBC würde das Vision Pro kaufen, wenn man die 3.500 US-Dollar übrighätte. Er würde sogar sein iPad Pro und MacBook Pro eintauschen, um den Kaufpreis zu reduzieren. Es sei aber ein Nischenprodukt, bis Apple ein Vision Pro herausbringen kann, das 2.000 US-Dollar oder weniger kostet.

Für Toms Guide ist der einzige große Negativpunkt der Preis. Zwar würden auch hier die fehlenden Apps stören, diese würden aber vermutlich später noch hinzukommen.

Cnet gibt dem Vision Pro 7,8 von 10 Punkten. Der Autor sagt, dass Vision Pro kein Gerät ist, das er Freunden oder der Familie empfehlen würde. Es sei ein Gerät für Menschen, die in der VR/AR/MR-Branche arbeiten.

Unboxing und weitere Videos

Zusätzlich zu den geschriebenen Testberichten gibt es noch einige Youtube-Videos, die sich mit dem Vision Pro befassen:

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