Produkte

"Beamer hatten zu lange eine zu geringe Auflösung"

"In den kommenden Jahren soll der Beamer ein Heimkinogerät werden, das keinerlei Kalibrierung, Adjustierungen oder Instandhaltung mehr benötigt", erklärt Thomas Müller, General Manager von Benq für die deutschsprachigen Länder und Benelux gegenüber der futurezone. Daher werde künftig auch immer häufiger so genanntes Solid State Lighting (SSL) zum Einsatz kommen. Lasertechnologie oder LEDs als Leuchtquelle haben den Vorteil, dass die Leuchtmittel kaum bis gar nicht mehr getauscht werden müssen. Bislang war die Verwendung von LEDs als Leuchtquelle nur sehr eingeschränkt möglich, da das Helligkeitsniveau zu niedrig war.

Mit der Projektionstechnik DLP (Digital Light Processing), bei dem die wiedergegeben Farben weder verblassen noch einbrennen sollen und mit dem "Rec. 709 HDTV-Standard", der eine originalgetreue Farbwiedergabe ohne jegliche Kalibrierung gewährleisten soll, sei man dem wartungsfreien Gerät schon relativ nahe gekommen, sagt Müller.

Spät aber doch sollen die Benq-Beamer künftig auch standardmäßig ein WLAN-Modul verpasst bekommen. Den Projektor ins WLAN zu holen ist bei der W-Serie von Benq derzeit lediglich über ein externes Modul beziehungsweise über entsprechende Streamingsticks möglich.

Markt für Projektoren

Derzeit ist Benq laut eigenen Angaben bei Projektoren in zwölf europäischen Ländern Marktführer und kann einen Marktanteil von 20 Prozent in Europa vorweisen. Demnach kommt der taiwanesische Technologiekonzern in Österreich auf 29 Prozent Marktanteil, in Deutschland auf 26. Bei DLP-Projektoren ist Benq sogar Weltmarktführer.

"So richtig in Fahrt gekommen ist der Markt für Heimkinoprojektoren erst rund um die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika", erklärt Müller gegenüber, "Zu der Zeit waren 1080p-Inhalte bereits verbreitet und die Beamer, die eine solche Auflösung schaffen waren zum erstmals in einem leistbaren Preisbereich." Ein wesentlicher Hemmschuh für die Verbreitung von Projektoren sei der Umstand, dass Beamer zu lange Zeit eine zu geringe Auflösung im Vergleich zu TV-Geräten, Laptops oder Smartphones hatten, mutmaßt Emmanuel Herbreteau, EMEA Marketing Manager von Texas Instruments, das Unternehmen, das die DLP-Technologie und die dazugehörigen Chips entwickelt.

DLP 4K ab 2018

Wie Herbreteau erklärt, sei der entsprechende DLP-Chip, der Inhalte in 4K-Auflösung wiedergeben kann, bereits fertig entwickelt. Dem muss aber noch ein Feinschliff verpasst werden und er muss noch intensiv getestet werden um Marktreife zu erlangen.

Bei Texas Instruments hat man neben Beamer vielversprechende Anwendungen für die DLP-Chips ins Auge gefasst. Im Automotive-Bereich beispielsweise könnte neben Head-up-Displays etwa die mechanischen Anzeigen am Armaturenbrett verschwinden und durch Projektionen ersetzt werden, sodass eine interaktive, personalisierbare Konsole entsteht. Auch bei Near-Eye-Displays, wie sie etwa bei Virtual-Reality-Brillen zum Einsatz kommen, rechnet sich Texas Instruments mit den DLP-Chips einiges an Potenzial aus. Darüber hinaus wolle man DLP-Chips bei Tablets mit integriertem Projektor, auf interaktiven Großdisplays und digitale Beschilderungen und vor allem auch bei Kurzdistanzprojektoren einsetzen, erklärt Herbreteau.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

mehr lesen