Google startet Verkauf von "Chromebooks"
In Kürze wird Google mit den ersten Notebooks, die auf Chrome OS laufen, auf dem Markt starten. Das gab der Konzern am Mittwoch im Rahmen der zweiten Keynote seiner Entwicklerkonferenz I/O bekannt. Präsentiert wurden die Geräte als „Chromebooks“. Das erste soll von Samsung, ein weiteres von Acer stammen und ab 15. Juni erhältlich sein. Vertrieben werden die Chromebooks unter anderem über Amazon. Der Verkaufsstart erfolgt neben den USA bereits auch in sechs anderen Ländern, darunter Deutschland. Das Google-Betriebssystem Chrome OS wird komplett auf das Web ausgelegt.
"Immer Online" lautet die Devise. Dateien und Programme werden aus dem Web geladen und dort gespeichert. Als Textverarbeitungs-Programme wird unter anderem Google Docs zur Verfügung stehen. Teilweise soll die Software aber auch im Offline-Betrieb zur Verfügung stehen, beispielweise werden Google Docs, Kalender oder Gmail auch ohne Netzverbindung nutzbar sein.
Die Chromebooks sollen nur noch acht Sekunden zum Hochfahren brauchen und damit gewissermaßen per Knopfdruck und jederzeit verfügbar sein. Außerdem verspricht Google besonders lange Akkulaufzeiten. Chromebooks werden automatisch alle paar Wochen mit Updates versorgt. Der Preis der Geräte liegt zwischen 350 und 500 Dollar – wobei die Samsunggeräte (429 als WLAN-Version, 499 Dollar als 3G-Version) etwas teurer ausfallen als das Acer-Chromebook (ab 349 Dollar).
Für Business-Kunden bietet Google künftig die "Chromebox", ein Hardware- und Software-Paket, das fix fertig von Google geschnürt wird. Dieses soll die Nutzer monatlich 28 Dollar kosten. Ein vergleichbares Angebot startet man auch für den Bildungsbereich, hier werden nur 20 Dollar monatlich verrechnet.
160 Millionen Chrome-Browser-Nutzer
Neues verriet Google auch rund um seinen Browser. Chrome hat mittlerweile 160 Millionen Nutzer, verkündete Google zum Auftakt der Keynote. Vor einem Jahr waren es zur selben Zeit erst 70 Millionen. Damit konnte Google die Nutzung seines Browsers mehr als verdoppeln. In den vergangenen Monaten wurden regelmäßig alle sechs Wochen Updates von Chrome veröffentlicht, zentral war dabei immer der Punkt Geschwindigkeit. Noch diese Woche soll Chrome 12 in einer Beta-Version starten und einige neue Funktionen mitbringen. Geschwindigkeit und Javasrcipt-Verbesserungen seien auch weiterhin wichtig, das Hauptaugenmerk wolle man künftig aber auf die Entwickler-Plattform richten. So werde es zum Beispiel zahlreiche neue APIs geben, auch eine Sprachfunktion wurde präsentiert und die Grafik soll deutlich verbessert werden.
In-App-Käufe und Angry Birds im Web
Neuerungen gibt es auch im Chrome Web Store, der mittlerweile in 41 Sprachen verfügbar ist. In Zukunft wird es auch eine simple Implentierung für In-App-Käufe geben. Google verrechnet den Entwicklern dabei weniger als die Konkurrenz. Der Internetriese wird nur mit fünf Prozent an den Umsätzen mitschneiden.
Eine weitere Ankündigung: Google bringt das populäre Game Angry Birds erstmals auch ins Web. Für Chrome wurde eine HTML5-Version des Spiels mit exklusiven Levels entwickelt, die speziell auf den Browser abgestimmt sind. Das komplette Game kann auch offline gespielt werden.