HoT fordert Abschaffung der Rufnummernmitnahmegebühr
Der virtuelle Mobilfunkbetreiber Hofer Telekom (HoT), der im Netz von T-Mobile operiert, hat in den ersten neun Monaten seines Bestehens bereits 315.000 Kunden gewinnen können. Diese Zahl stammt aus dem Bericht für das dritte Quartal 2015, mittlerweile dürften sogar noch einige Kunden hinzugekommen sein. Den Grund für den erfolgreichen Start sieht das Unternehmen in den niedrigen Preisen und der unkomplizierten Handhabung von Formalitäten. "Bei uns kann alles online erledigt werden, vom Tarifwechsel über das Aufladen bis zur Rufnummermitnahme. Bei der Kundenzufriedenheit sind wir in Österreich Marktführter", sagt Michael Krammer, Geschäftsführer der Ventocom, die mit der Allianz-Versicherung auch noch einen zweiten virtuellen Mobilfunker betreibt.
Um auch weiter konkurrenzfähig bleiben zu können, führt HoT jetzt auch LTE-Verbindungen ein. Kunden, die den HoT-Data-Tarif verwenden, können für 6,90 Euro pro Monat ab sofort 3000 Megabyte mit bis 50 Mbit pro Sekunde verbrauchen. Bestehende HoT-Data-Kunden werden ab Freitag automatisch ebenfalls auf die LTE-Geschwindigkeit hochgestuft. Daneben gibt es mit HoT-fix-LTE einen neuen Tarif, bei dem Kunden 5000 Megabyte mit 50 Mbit pro Sekunde sowie 1000 Minuten beziehungsweise SMS zur Verfügung stehen. Das Produkt soll 16,90 Euro im Monat kosten. Wem 50 Mbit nicht schnell genug sind, dem bietet HoT ein Zusatzpaket für zwei Euro im Monat an, mit dem die Geschwindigkeit auf bis zu 100 Mbit pro Sekunde erhöht wird.
Hindernis Rufnummermitnahmegebühr
Eine weitere Neuerung, die HoT geerne einführen würde, ist die kostenlose Rufnummermitnahme. Im ersten Halbjahr landeten 39 Prozent der portieren Rufnummern bei HoT. Insgesamt nehmen aber nur 12 Prozent der Wechsler ihre Nummer mit. Diese Zahl könnte laut Krammer noch höher sein. "Der komplizierte Prozess und die Kosten bei der Rufnummerübertragung sind ein Hindernis für Kunden." Bei HoT kann die Rufnummermitnahme beim alten Provider mittlerweile online in wenigen Minuten erledigt werden. Die Kosten sind allerdings gesetzlich vorgegeben. "Das haben die Mobilfunker damals gewollt. Ihr Argument war, dass sie die nötige Infrastruktur finanzieren müssen. Das ist mittlerweie aber erledigt. Telering hat damals 1,5 Millionen Euro in das System investiert. Seit 2003 haben die Mobilfunker aber über 35 Millionen Euro mit der Mitnahme verdient", sagt Krammer.
Ein neues Gesetz ist bereits in Begutachtung. Dort wird der Prozess zwar vereinfacht, die Gebühr ist aber weiter vorgesehen. "Wir stehen mit unserer Forderung nach Abschaffung praktisch allein. Die gesetzliche Obergrenze für Kündigungsfristen sieht der Ventocom-Boss hingegen eher kritisch. Derzeit seien kurze Fristen nämlich eine Möglichkeit für Betreiber, sich von der Konkurrenz abzuheben,
Hofer LTE-Hardware
Passend zu den neuen LTE-Tarifen wird Hofer neue Geräte anbieten, die den Standard auch nutzen können. Ein LTE-Tablet von Medion für 196,77 Euro, ein Internet-Stick für Laptops sowie die Smartphones Life X5004 von Medion (196,77 Euro), Moto X Play von Motorola (336,77 Euro) und Y5 von Huawei (96,77 Euro) sind ab 27.10 bei Hofer im Paket mit HoT-SIM erhältlich. Einen LTE-Router für Haushalte soll es vorerst nicht geben, ausschließen will HoT das aber nicht. "Vielleicht wird es bald ein solches Produkt geben. Wir sehen uns aber nicht als Konkurrenz zu Festnetzanbietern, sondern als Mobilbetreiber", sagt Krammer. Mit der bisherigen Entwicklung ist HoT jedenfalls sehr zufrieden. "Wir sind in den schwarzen Zahlen", sagt Krammer. Das nächste Ventocom-Projekt, ein Tarif für Rapid-Wien-Fans, steht schon in den Startlöchern, soll dieses Jahr aber nicht mehr kommen. Mit weiteren Partnern wird ebenfalls bereits verhandelt.