“Zombie F-35B” flog 118 km ohne Pilot: Abschlussbericht gibt Einblicke
Vor gut einem Jahr hat das US-Militär einen ihrer Tarnkappenjets verloren - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Pilot löste nämlich während eines Trainingsflugs über South Carolina den Schleudersitz aus und das Flugzeug flog ohne ihn weiter.
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Einen Tag später hat man die F-35B glücklicherweise wieder gefunden - 118 Kilometer entfernt in einem Feld. Verletzt wurde zum Glück niemand, der Tarnkappenjet wurde allerdings völlig zerstört.
Schlechte Wetterbedingungen
Das 2. Marineflugzeuggeschwader veröffentlichte nun einen Bericht zu dem Vorfall. Demnach waren die Wetterbedingungen beim Militärflughafen Joint Base Charleston so schlecht, dass sich der Pilot beim Landeanflug völlig auf die Instrumente verlassen musste. Nach einem Fehlanflug auf die Piste führte er einen Steilflug aus, bevor er sich in einer Höhe von etwa 580 Metern aus dem Jet schleuderte.
Die F-35B, die Marinevariante der F-35 mit Senkrechtlandekapazität, flog daraufhin 11 Minuten und 21 Sekunden ohne Pilot weiter Richtung Nordosten. Die automatischen Flugsteuerungssysteme machten das möglich.
Pilotenfehler und technische Probleme
Laut der Untersuchung war es ein Fehler des Piloten, den Schleudersitz zu betätigen. Die Standby-Fluginstrumente lieferten zu dem Zeitpunkt korrekte Daten und auch der Notfunk des Flugzeugs hätte zumindest teilweise funktioniert.
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Während des Fluges kam es allerdings zum Ausfall der beiden primären Funkgeräte, des Flugnavigationssystems und des Instrumentenlandesystems. Höchstwahrscheinlich war auch das im Helm montierte Display und das Cockpit-Display nicht richtig funktionsfähig bzw. zeigten mehrere Fehlermeldungen an. Wieso Probleme auftraten, ist nicht bekannt.
Bei dem Piloten handelte es sich zudem um einen erfahrenen 49-Jährigen, der im Laufe seiner 25-jährigen Karriere 2.800 Flugstunden absolvierte, davon 32 Stunden in der F-35B.
Flugzeug soll einwandfrei funktioniert haben
Der Bericht betont, dass die Fehlfunktionen des Flugzeugs nicht auf fehlende Wartung zurückzuführen sind - diese seien nämlich planmäßig und korrekt ausgeführt worden. Auch der Flug war freigegeben. Aufgrund der schlechten Wetterlage entschied man sich allerdings, nach etwa 40 Minuten wieder am Militärflughafen Joint Base Charleston zu landen.
Dass man das verloren gegangene Flugzeug nicht gleich wiederfand, lag u. a. am ausgefallenen Transponder und einer Flughöhe unter dem Radarhorizont der Flugsicherung. Außerdem geht man davon aus, dass die Stealth-Eigenschaften des Kampfjets teilweise dazu beigetragen hätten.
Laut dem Bericht kam es bis auf "Sachschäden in Form von verlorenen Waldflächen und Ernten" zu keinerlei Schäden - wenn man von dem verlorenen Kampfjet absieht, der gut 100 Millionen Dollar kostet. Daher würde man auch keine Strafen gegen den Piloten empfehlen.
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