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iOS 17.4 ist da: Ein neues iPhone-Zeitalter beginnt

Nun ist es soweit: Der Stichtag für das Inkrafttreten der schärferen EU-Gesetze (Digital Markets Act) für Technologieriesen ist da und gleichzeitig auch das lange erwartete Update für iPhones. Mit iOS 17.4 setzt Apple die erzwungenen Änderungen für Nutzer*innen in Europa um. 

Die EU erhofft sich dadurch frischen Wind für das iPhone-Ökosystem, die iOS-User*innen sollen mehr Freiheiten haben und kleinere Anbieter sollen von der gebrochenen Marktmacht der großen Technologieunternehmen profitieren. 

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Zweifel sind angebracht

Ob die Pläne der EU aufgehen, ist schwer zu prognostizieren. Ob die diktierten Änderungen den gewünschten Erfolg bringen, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Zweifel sind jedoch angesagt. 

Unter anderem deswegen, weil die erzwungene Öffnung des Apple-Ökosystems mit zahlreichen Hürden für alternative Angebote einhergeht. Außerdem musste Apples Umsetzung bereits heftige Kritik einstecken - mehr dazu weiter unten. 

Das ist mit iOS 17.4 neu

  • Externe App-Store werden verfügbar
  • Apple Pay bekommt Konkurrenz
  • Frischer Wind für iOS-Browser
  • Neue Sicherheitseinstellungen
  • Neue Emojis
  • Neue Infos über Zustand des Akkus

Zu finden ist das Update unter "Einstellungen", dann "Allgemein" und weiter zu "Softwareupdate". Für Installation sollte man zwischen 20 und 30 Minuten einplanen. In dieser Zeit kann das iPhone nicht verwendet werden. Vor dem Einspielen eines Updates ist es immer ratsam, ein umfassendes Backup anzulegen. 

Das Update auf iOS 17.4

Alternative Marktplätze für Apps

Erstmals in der Geschichte der iPhones lässt Apple zu, dass Anwendungen über externe App-Stores installiert werden können. Ein Standardmarktplatz kann in den Einstellungen festgelegt werden. Diese Neuerung gilt vorerst aber nur für iPhones und nicht für iPads. 

Noch ist von den alternativen Marktplätzen nicht viel zu sehen. iPhone-Nutzer*innen werden vorerst noch nicht die Möglichkeit haben, Apps aus externen Quellen zu laden, weil noch keine solche Marktplätze offiziell gestartet sind. Das wird sich aber mit der Zeit ändern.

Der Fortnite-Entwickler Epic Games und Setapp von MacPaw werden eine der ersten alternativen Marktplätze für iPhones werden. Setapp bietet unter anderem sorgfältig kuratierte Productivity-Apps an, der Zugang zum App-Store wird allerdings 9,99 Dollar pro Monat kosten. 

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Apple Pay bekommt Konkurrenz

Wer auf einem iPhone einen mobilen Bezahldienst nutzen möchte, kam bislang an Apple Pay nicht vorbei. Apple hat nämlich keine konkurrierenden Bezahldienste auf den NFC-Chip des iPhones zugreifen lassen. 

Das ändert sich nun. Ab sofort haben Entwickler*innen von mobilen Geldbörsen (Wallets) und Zahlungsdiensten direkten und kostenlosen Zugang zum NFC-Chip der iPhones. 

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Für ihre Bezahldienste können die Anbieter*innen die Schnittstelle "Host Card Emulation" (HCE) nutzen, das auch auf Android-Geräten zum Einsatz kommt. Dadurch wird eine sichere und bequeme Autorisierung von Zahlungen ermöglicht - etwa mithilfe der Face ID.

Beispielsweise können nun Banken ihre hauseigenen kontaktlosen Bezahllösungen auf den Apple-Handys anbieten und sind nicht länger auf Apple Pay angewiesen. Angeblich haltet sich das Interesse heimischer Banken ihre eigenen Bezahl-Apps für das iPhone anzubieten aber in Grenzen. 

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Änderungen beim Safari-Browser

Sobald man iOS 17.4 installiert hat, wird man nach dem ersten Öffnen des Safari-Browsers einen neuen Auswahlbildschirm zu Gesicht bekommen. Dabei können Nutzer*innen dann entscheiden, welchen Standard-Browser sie für ihr iPhone festlegen möchten. 

Browser-Apps für iOS mussten bislang auf Apples WebKit aufbauen. Eigens entwickelte Web-Engines, wie etwa jene von Google oder Mozilla, waren auf den mobilen Apple-Betriebssystemen nicht erlaubt.

Diese Beschränkungen werden mit dem Update auf iOS 17.4 ebenso aufgehoben. Diese Öffnung könnte frischen Wind in den Browser-Markt auf iPhones bringen. Es wird erwartet, dass zahlreiche neue Funktionen für die iOS-Browser durch diesen Schritt ermöglicht werden.

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Im Safari-Browser hat man künftig die Wahl, einen neuen Standard-Browser festzulegen

Sonstige Neuerungen

Das Update auf iOS 17.4 bringt neue Emojis wie Limetten, Kopfschütteln, Nicken oder eine gebrochene Kette. Auch verbesserte Einstellungen für den Geräteschutz namens "Schutz für gestohlene Geräte" sind im Update enthalten.

Außerdem wurde iMessage grundlegend überarbeitet - allerdings nur im Hintergrund. Apple hat bereits vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass der iMessage-App die Quantenverschlüsselung PQ3 hinzugefügt wird - zusätzlich zur bereits bestehenden End-to-End-Verschlüsselung. 

Darüber hinaus bringt iOS 17.4 neue Detailinformationen über den Gesundheitszustand des Akkus. So wird etwa ausgewiesen, wie viele Ladezyklen der Akku auf dem Kasten hat. Außerdem wird angezeigt, wann die Batterie produziert und erstmals in Betrieb genommen wurde. Diese Infos werden jedoch nur auf den neuen iPhone-15-Modellen angezeigt. 

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Die alte Anzeige (links), die neuen Akku-Details (rechts)

Heftige Kritik an der Umsetzung

Wie Apple das Regelwerk für externe Marktplätze umgesetzt hat, sorgt allerdings für heftige Kritik. Das Vorhaben sei eine "totale Farce" und müsse von der EU-Kommission abgelehnt werden, wetterte etwa Spotify-Chef Daniel Ek. Besonders sauer stößt ihm die neue jährliche App-Gebühr von 50 Euro-Cent auf: "Das ist Erpressung." 

Diese so genannte "Kern-Technologie-Gebühr" wird auch fällig, wenn die Apps über externe App-Stores auf die iPhones geladen werden. Spotify betonte, dass man mit einer Basis von rund 100 Millionen Nutzern auf Apple-Geräten in der EU kräftig zur Kasse gebeten werde. Man werde die Abgabe auch für Leute zahlen müssen, die den Dienst gar nicht nutzten, sondern die App nur auf ihren iPhones hätten. 

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Apple lässt den Entwickler*innen auch frei, im App Store zu den bisherigen App-Konditionen zu bleiben. Spotify kritisierte, der iPhone-Konzern habe sich eine für Entwickler*innen nicht annehmbare Alternative ausgedacht, damit diese lieber im alten System blieben.

Apple konterte in einer Reaktion auf die Kritik von Spotify unter anderem, dass mit den neuen Regeln 99 Prozent der Entwickler*innen genauso viel wie bisher oder weniger an den Konzern bezahlen müssten. 

Sicherheit externer Apps

Um zu verhindern, dass über diese alternativen App-Stores schädliche Software auf iPhones eingeschleust wird, setzt Apple auf das sogenannten Notarisierungsmodell, das bereits auf macOS zum Einsatz kommt.

Dabei müssen alle Apps von den Entwickler*innen mit einem Apple-Zertifikat signiert werden. Apps müssen außerdem bei Apple eingereicht werden. Nach einer automatisierten Malware-Prüfung und einer manuellen Kontrolle werden die Apps dann zugelassen.

Auf Inhalte will Apple nicht prüfen. Das würde beispielsweise bedeuteten, dass Emulatoren oder Porno-Apps über die externen Marktplätze angeboten werden können. Die Kindersicherung wird also voraussichtlich in extern geladenen Apps nicht funktionieren.

Anwendungen aus diesen App-Stores unterliegen aber den üblichen Sicherheitsstandards, sodass Zugriff auf Kamera oder Standort erst manuell von den Nutzer*innen freigegeben werden muss. Auch die Einwilligung oder Ablehnung des Trackings soll bei diesen Apps greifen.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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