Sonos Sub und Play:1 im Test: Kraftvoll ganz ohne Kabel
Sonos ist Latein und bedeutet so viel wie Schall, Laut oder Ton. Dass mit den Produkten des Herstellers ein Multiroom-Setup möglich ist, wurde hier schon ausführlich beleuchtet. Zwei Komponenten, die in diesem Testbericht nicht abgedeckt wurden, sind der Sonos Sub und der jüngste Neuzugang in der Sonos-Familie, der Play:1.
Das Sonos System
Bei der Installation werden die Sonos-Komponenten mit dem hauseigenen WLAN verbunden und erzeugen parallel dazu das SonosNet. Dieses Netzwerk ist ein AES-verschlüsseltes Peer-to-Peer-Wireless-Mesh-Netzwerk. Darin stellt jedes Sonos-Gerät sowohl einen Client als auch einen Access-Point dar. Dadurch lässt sich Reichweite des Sonos-Systems erweitern, so dass sie über die des Routers hinausgeht.
Dass die einzelnen Komponenten zur Übertragung der Audiosignale ein eigenes Wireless-Netzwerk verwenden, hat den Vorteil, dass dadurch ein einwandfreies, paralleles Abspielen verschiedener Musikstreams gewährleistet wird. So kann die Leistungsfähigkeit des Sonos-Systems auch im Multiroom-Einsatz überzeugen und Musik auch über mehrere Räume hinweg absolut synchron, ohne hörbare Verzögerungen wiedergegeben.
App im neuen Design
Von der Inbetriebnahme bis zum alltäglichen Gebrauch, wird das Sonos-System per Smartphone-, Tablet- oder Desktop-App gesteuert. Kürzlich wurde die Anwendung für mobile Devices komplett überarbeitet. Neben dem völlig neuen Look, steht nun auch eine globale Suche zur Verfügung, die über alle Streaming-Dienste und Speicherorte hinweg nach Tracks, Alben, Interpreten und Podcasts sucht und auflistet.
Die Desktop-Anwendung wurde allerdings beim alten Design belassen. Die parallele Verwendung der alten und neuen Version ist aus Usability-Sicht ein wenig umständlich.
Sonos kann auf lokal gespeicherte Audiodateien zurückgreifen, die sich am Tablet, Smartphone oder Desktop befinden. Auch Media-Server und Netzwerkfestplatten lassen sich ins Sonos-System integrieren.
Daneben wird eine ganze Reihe von Streamingdiensten unterstützt. Darunter befinden sich die populärsten Services wie Rdio, Deezer, Spotify, Amazon Cloud Player, Google Music, Simfy, Qubuz oder TuneIn. Allerdings ist für einen Vollzugriff auf diese Dienste meist ein entsprechender Premium-Account nötig.
Einschränkungen
Leider sind die Sonos-Lautsprecher von Haus aus weder DLNA- noch AirPlay-fähig. Das bedeutet, dass nur Tracks wiedergegeben werden können, die entweder lokal gespeichert oder über einen der unterstützten Streamingservices verfügbar sind. Wie aus den Sonos-Support-Foren zu entnehmen ist, erzürnen diese Einschränkungen viele User. Daher werden auch regelmäßig neue Work-Arounds gepostet, mit denen sich die Sonos-Komponenten aus dem starren Gerüst ein Stück weit befreien lassen.
So kann etwa auf Android-Devices ein Weg gewählt werden, der über Google Music und der kostenlosen App “Cast To UPnP/DLNA for GMusic” führt, um via DLNA auf Sonos-Geräte zu streamen. Mithilfe eines Apple AirPort Express können Sonos-Komponenten AirPlay-fähig gemacht werden. Versierte User können auch einen Raspberry Pi verwenden, um die Musik per AirPlay auf Sonos-Lautsprecher zu bringen.
Die kabellose Bassbox dient nicht als eigenständiger Lautsprecher und kann nur mit bereits bestehenden Sonos-Komponenten genutzt werden. Beim Setup-Prozess muss der Sonos Sub einem vorhandenen Lautsprecher zugewiesen werden, den er fortan bei der Wiedergabe der unteren Frequenzen unterstützt. Der Preis des Sonos Sub schlägt mit 699 Euro zu Buche.
Per Schieberegler in der Sonos-App lässt sich der Subwoofer-Pegel an den Pegel Ihrer Hauptlautsprecher angleichen. Außerdem kann der Sub an die Größe der bestehenden Lautsprecher angepasst werden.
Der Sonos Sub verfügt über zwei digitale Verstärker der Klasse D und hat einen Frequenzgang bis 25 Hz. Mit 16 kg ist der Subwoofer relativ schwer. Ethernet-Port und Stromanschluss befinden sich auf der Unterseite. Statusanzeige und Verbindungstaste sind seitlich angebracht. Je nach Möglichkeit, kann der Sub stehend oder auch liegend aufgestellt werden. Bei aufrechter Position steht er auf Gummifüßen. Optional sind im Lieferumfang auch Filzgleiter enthalten.
Der Play:1 ist der jüngste und zugleich kleinste Lautsprecher der Sonos-Familie. Mit 199 Euro ist er auch der preisgünstigste. Er kann mit einem zweiten Play:1 zu einem Stereo-Paar zusammengefügt werden oder als Satelliten-Lautsprecher in einem 5.1-Surround-Setup dienen.
Auf der Rückseite besitzen die Play:1 neben dem Ethernet-Port auch eine Montagebohrung um sie auf Stativen befestigen zu können. Auf der Oberseite sind die Tasten zur Steuerung der Lautstärke, sowie eine Play/Pause-Taste angebracht. Wie der Sonos Sub verfügt auch der Play:1 über zwei digitale Verstärker der Klasse D.
Der Sonos Sub ist ein kraftvoller Subwoofer, der sich nur innerhalb des Sonos-Systems nutzen lässt. Dafür kann er hier seine Stärken umso besser ausspielen und den kleineren Lautsprechern unter die Arme greifen. Die Grenzen des Subs auszuloten, wird die Nachbarn vermutlich nicht recht erfreuen.
Trotz der geringen Größe ist die Soundqualität des Play:1 überraschend gut. In Verbindung mit dem Sonos Sub kann der Play:1 das fehlende Frequenzspektrum im Bassbereich ausgleichen. Für kleine Räume oder als Satellitenpaar in einem 5.1-Surround-Setup eignen sich die Play:1 bestens.
Die Leistungsfähigkeit der Sonos-Komponenten kann sich, sowohl als einzelne Lautsprecher als auch im Multi-Room-Einsatz und sogar als umfassende Surround-Wiedergabe in Kombination mit einem Fernsehgerät, sehen lassen. Einziger Kritikpunkt ist das relativ enge Korsett bei der Wahl der Wiedergabequellen. Hier würde Sonos etwas mehr Offenheit gut tun.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen Novis und futurezone.at