Science

Aus für Riesen-Teleskop: Gefahr durch Asteroiden steigt

Mit der Stilllegung des Arecibo-Teleskops in Puerto Rico, das zweitgrößte Radioteleskop der Welt, steigt die Gefahr durch Asteroiden. Denn Arecibo war eines der wenigen Instrumente, mit denen Forscher für die Erde gefährliche Asteroiden genau und vor allem schnell identifizieren konnten. 

Wie die futurezone berichtet hat, beschädigten gerissene Stahlseile das Teleskop so massiv, dass es nun stillgelegt wird, wie die National Science Foundation beschlossen hat. Laut Anne Virkki vom Arecibo Observatory sei das Teleskop aber nicht einfach ersetzbar. Sie und andere Experten hoffen, dass es noch einen Weg geben wird, Arecibo zu reparieren oder es nachzubauen. Denn bestehende Instrumente haben nicht die gleiche Leistungsfähigkeit und Empfindlichkeit.

Aufspüren schwacher Quellen

Radioteleskope sammeln Radiowellen aus dem Weltall. Die Funksignale werden in der Folge von Computern verarbeitet und in Bilder umgewandelt. Mit der gigantischen Reflektorfläche war es möglich, vor allem schwache Quellen aufzuspüren und zu durchleuchten. Das Teleskop kann auch Daten zur Zusammensetzung und Dichte eines Asteroiden liefern sowie Hinweise geben, ob ein Asteroid einzeln oder paarweise auftritt. Für eine mögliche Abwehr sind das entscheidende Informationen. 

Mit Arecibo konnten Forscher wertvolle Zeit sparen, zumal andere Teleskope nicht die gleiche Leistungsfähigkeit haben. Ein ähnliches Instrument ist etwa das Goldstone Deep Space Communications Center der NASA. Hier konzentriert man sich nicht nur auf Asteroiden, sondern auf zahlreiche zusätzliche Aufgaben, etwa auf die Kommunikation mit Raumfahrzeugen im All. Zudem ist das Goldstone Radarsystem laut Space.com etwa 20 Mal weniger sensibel als Arecibo.

Gravitationswellen

Das Radioteleskop war bis 2016 mit 305 Metern Durchmesser das größte weltweit. In dem Jahr ging dann in China ein noch größeres in Betrieb ging. Bis heute gilt Arecibo als eines der empfindlichsten Teleskope der Welt. 1974 entdeckten US-Astronomen mit ihm den Doppelpulsar PSR 1913+16. Das sind zwei einander umkreisende Neutronensterne. Indirekt wurden damit Gravitationswellen beobachtet. 

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