Britischer Impfstoff soll Corona-Symptome mildern
In Tierversuchen habe sich der Impfstoff, der von Wissenschaftlern des renommierten Imperial College in London entwickelt wurde, als sicher erwiesen und „ermutigende Anzeichen einer wirksamen Immunantwort“ gezeigt, schreibt das Team um den leitenden Professor Robin Shattock.
Der neuartige Impfstoff verwende synthetische Stränge des genetischen Materials des Virus (RNA), die in winzigen Fetttröpfchen verpackt werden. Bislang basieren die meisten potenziellen Impfstoffe auf einem Teilabschnitt des echten Krankheitserregers.
Schutz vor schweren Krankheiten
Einmal injiziert, weise der Impfstoffkandidat Muskelzellen an, Virusproteine zu produzieren, um eine Immunreaktion des Körpers auszulösen und so vor künftigen Infektionen zu schützen. Solche frühen Schutzimpfstoffe könnten das Virus möglicherweise nicht vollständig stoppen bzw. eine Infektion ganz verhindern, sagte Forscher Shattock. Es sei aber durchaus möglich, dass ein Impfstoff, der helfe schwere Krankheitsverläufe zu mildern, sehr nützlich sei.
Rund 300 Probanden nehmen an den Tests teil. Die gesunden Teilnehmer, im Alter zwischen 18 und 70 Jahren, werden in den nächsten Wochen jeweils zwei Dosen des Impfstoffes verabreicht bekommen. Sollte sich eine effektive Immunantwort einstellen, könnten die Tests auf 6.000 Personen ausgeweitet werden, berichtet der Guardian.
Mehr als 100 Impfstoffe in Entwicklung
Die britische Regierung unterstützt das Projekt mit rund 45 Millionen Euro. Weltweit sind mehr als 100 potenzielle Covid-19-Impfstoffe in der Entwicklung, darunter mehrere bereits in Studien am Menschen, unter anderem von AstraZeneca, Pfizer, BioNtech, Johnson & Johnson, Merck, Moderna, Sanofi und CanSino Biologics.