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EU: SpaceX ist Europa bei Raketen um Jahre voraus

"SpaceX hat die Standards für Trägerraketen neu definiert. Die Ariane-6-Rakete der ESA ist ein notwendiger Schritt, aber nicht das ultimative Ziel: Wir müssen schon jetzt über die Ariane 7 nachdenken", sagte der für Raumfahrt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Während SpaceX mit seinen wiederverwertbaren Falcon-9-Raketen bereits hunderte Satelliten ins All brachte, die ISS mit Fracht beliefert und mittlerweile sogar Astronauten ins All bringt, verzögerte sich die Neuentwicklung der ESA immer wieder und hat noch nicht mal einen ersten Testflug hinter sich gebracht. Außerdem wird Ariane 6 nicht wiederverwertbar sein.

Zwei Versionen der Ariane 6

Ein Jungfernflug der europäischen Ariane-6-Rakete ist zwar für dieses Jahr geplant, der Terminplan gilt allerdings als unwahrscheinlich. Wenn die neueste ESA-Rakete ihre Arbeit aufnimmt, sei sie bereits veraltet, wie Breton eingesteht. Dass es Pläne für die nächste Generation - Ariane 7 - gibt, wurde noch nie offiziell bestätigt.

Die Ariane 6 soll in zwei verschiedenen Versionen verfügbar sein. Die A62-Version werde ungefähr 82 Millionen Dollar kosten und eine Fracht mit einem Gewicht von bis zu 5.000 Kilogramm in den geostationären Orbit bringen können, wo die meisten Kommunikationssatelliten die Erde umkreisen.

Ariane 6 kann nicht mithalten

Im Vergleich zu den wiederverwendbaren Falcon-9- und Falcon-Heavy-Raketen befindet sich die Ariane-6-Rakete in einer nicht wettbewerbsfähigen Situation. SpaceX verlangt für eine flugerprobte Falcon-9-Rakete lediglich 50 Millionen Dollar.

Noch dazu ist die Falcon 9 von SpaceX leistungsfähiger: Sie kann 16 Tonnen Fracht in den niedrigen Erdorbit transportieren, die Ariane 6 (A62) schafft lediglich 10,3 Tonnen. In den geostationären Orbit kann die Falcon-9-Rakete 5.500 Kilogramm bringen, die Ariane 6 (A62) schafft 5.000 Kilogramm.

Es wird dauern und viel Geld kosten

Die stärkere Ariane-6-Version A64 wird voraussichtlich rund 135 Millionen Dollar kosten und eine 11.500 Kilogramm schwere Fracht in den geostationären Orbit bringen können. Die vergleichbare Falcon-Heavy-Rakete schafft eine Fracht mit ähnlichem Gewicht bei deutlich niedrigeren Kosten von 90 Millionen Dollar.

Die SpaceX-Raketen haben sich bereits als höchst zuverlässig bewiesen und stechen die europäische Rakete in nahezu allen Aspekten aus, bevor diese überhaupt zu einem Testflug antreten konnte. Es ist davon auszugehen, dass die Entwicklung der nächsten Raketengeneration der ESA mehrere Milliarden Dollar kosten wird. Außerdem ist mit einem Zeithorizont von mindestens 5 bis 10 Jahren rechnen, bevor eine wiederverwertbare ESA-Rakete ihre Arbeit aufnehmen könnte.

Mehr EU-Geld für Raumfahrt

Nun hat die EU dem Raketenhersteller Arianespace eine Milliarde Euro zugestanden. Damit sollen Innovationen bei Raketentechnologie angekurbelt werden. EU-Kommissar Breton hofft, dass das nächste EU-Budget 16 Milliarden Euro für die Raumfahrt zur Verfügung stellt. Eine Milliarde davon soll Start-ups zugutekommen, die sich mit Raumfahrtthemen beschäftigen.

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