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FH Campus Wien bildet Digitalisierungserklärer aus

Digitalisierung ist derzeit ein allgegenwärtiges Thema in der öffentlichen Debatte. Die Hintergründe und technische Details sind allerdings oft so komplex, dass die handelnden Personen überfordert wirken. "Das hat man zum Beispiel bei der Anhörung von Mark Zuckerberg vor dem amerikanischen Senat gut gesehen. Da hat bei vielen Fragen der Abgeordneten das Verständnis gefehlt", bemerkt Peter Grabner von der FH Campus Wien. Dort soll im Herbst der neue Masterlehrgang "Digitalisierung, Politik und Kommunikation" starten, dessen Ziel es ist, die Gräben zwischen dem politisch administrativen und dem technologischen Sektor zu schließen.

Voneinander lernen

Ein wichtiger Teil der Lehrphilosophie ist, dass dieses Studium sowohl für öffentlich Bedienstete als auch für Mitarbeiter aus privaten Unternehmen - insbesondere mit Schnittstelle zum öffentlichen Sektor - entwickelt wurde. "Die Studierenden sollen nicht nur miteinander, sondern auch voneinander lernen", bekräftigt Peter Grabner, der den Masterlehrgang leiten wird.

"Die Absolventen sollen in der Lage sein, komplexe technologische Inhalte zu kommunizieren. Solche Leute brauchen wir an den Schnittstellen zwischen Technologie, Verwaltung und Öffentlichkeit. Das kann etwa in Pressestellen, Stabsstellen und politischen Organisationen sein", erklärt Grabner. Auch für Journalisten könnte die Ausbildung interessant sein. "Es ist problematisch, wenn Menschen ohne das nötige Know-how über technische Themen reden. Wir wollen dieses Wissen vermitteln", formuliert Grabner einen Grundanspruch des Studiums.

Peter Grabner wird den Masterstudiengang Digitalisierung, Politik und Kommunikation an der FH Campus Wien leiten

Technische Grundlagen

Im ersten Semester werden die Studenten unter anderem Lehrveranstaltungen zu Netzwerktechnik und Datenbanken besuchen, um die jeweiligen Grundlagen zu erlernen. "Ich glaube, dass es in Unternehmen in Zukunft großen Bedarf nach Menschen geben wird, die als Brückenbauer zwischen Geschäftsführung, IT-Abteilung und Öffentlichkeitsarbeit fungieren. Wenn etwa ein Datenleck auftritt, muss es jemanden geben, der das versteht und auch so formulieren kann, dass auch Laien folgen können", fordert Grabner.

Auch rechtliche und ethische Grundlagen sollen den Studenten vermittelt werden. Hier nimmt die FH eine gesellschaftspolitische Verantwortung wahr. "Wir wollen unsere Studierenden dazu bewegen, sich und ihr Know-How für die Gesellschaft einzubringen. So sollen sie dafür sorgen, dass das Thema Digitalisierung besser vermittelt wird und das notwendige Gewicht bekommt", unterstreicht Grabner. Die Idee für den neuen Masterlehrgang ist entstanden, weil die technische Entwicklung mittlerweile so schnell voranschreitet, dass Institutionen und Unternehmen oft nicht mehr angemessen reagieren können.

Berufsbegleitend

"Die Entwicklung beschleunigt sich exponentiell. Das bringt neue Herausforderungen für Politik und Gesellschaft. Es bemühen sich alle Ebenen, aber es kann nicht jeder Parlamentarier ein Technikexperte sein. Wir bilden Leute aus, die diese Diskussionen führen können, in Unternehmen und Politik", erläutert der Lehrgangsleiter. Das Masterstudium wird einen starken Praxisbezug haben. Daher wurde ein besonderes Augenmerk auf die Vortragenden gelegt, die allesamt Experten aus den Bereichen Politik, Technologie und Kommunikation sind.

Der Masterlehrgang ist berufsbegleitend angelegt und sieht vier Semester vor. Die Lehrveranstaltungen werden dabei geblockt. In den ersten drei Semestern werden die Lehrveranstaltungen an Wochenenden konzentriert abgehalten. Im ersten Semester gibt es alle zwei bis drei Wochen einen Block, im zweiten und dritten Semester einmal im Monat. Im vierten Semester sind nur sechs Anwesenheitstage notwendig. "Wir setzen hier auf Eigenverantwortung und wollen arbeitenden Studenten so eine möglichst gute Vereinbarkeit von Beruf und Ausbildung ermöglichen", sagt Grabner.

 

Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und FH Campus Wien entstanden.

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