Angeblicher Bitcoin-Erfinder wegen Lügens verurteilt
Der in Großbritannien lebende Informatiker und Geschäftsmann Craig Wright hat immer wieder behauptet, der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto zu sein. Die wahre Identität von Satoshi ist bis heute unbekannt.
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Wright hat dieses Mysterium rund um die Gestalt Satoshi lange Zeit genutzt, um über 100 Personen mit Forderungen in Milliardenhöhe zu belästigen. Er wurde nicht müde zu behaupten, dass er der wahre Satoshi sei.
Gerichtliches Verbot
Bereits im März 2024 hatte ein britisches Höchstgericht festgestellt, dass Craig Wright nicht die Person ist, die Bitcoin erfunden hat. Man verbot ihm, das weiterhin zu behaupten. Das hat den Australier aber nicht davon abgehalten, andere weiterhin mit absurden Geldforderungen zu belästigen. Wegen dieser „ausgedehnten Lügen“ wurde Wright am Donnerstag zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt, wie die BBC berichtet.
Trotz einer Vorladung ist Wright nicht zum Gerichtstermin erschienen, sondern war nur per Video zugeschaltet. Er meinte, dass er sich derzeit in einem Land in Asien aufhalte und sich die Heimreise nach Großbritannien nicht leisten könne.
Die britische Justiz hatte ihm angeboten, das Flugticket zu bezahlen. Wright wollte dann aber 240.000 Pfund, was etwa 291.000 Euro entspricht. Diese Summe sollte neben den Reisekosten auch seinen Verdienstentgang in den vergangenen 6 Monaten kompensieren.
"Rechtlicher Terrorismus"
Die einjährige Freiheitsstrafe ist auf 2 Jahre Bewährung ausgesetzt. Das heißt: Behauptet er innerhalb der nächsten 2 Jahre nochmal Satoshi zu sein, muss er die einjährige Haft antreten. Unabhängig davon muss er innerhalb von 2 Wochen 145.000 Pfund an Verfahrenskosten zahlen, etwa 175.000 Euro.
Seit 2016 behauptet der Australier immer wieder, Satoshi zu sein. Zwischen 2021 und 2022 hat Wright beim England and Wales High Court 3 Klagen gegen zahlreiche Unternehmen und Einzelpersonen erhoben. Er wollte von diesen hunderte Milliarden Pfund, weil sie seine geistigen Eigentumsrechte an Bitcoin verletzt hätten. Es folgten weitere gerichtliche Auseinandersetzungen, bei denen Wright entweder andere verklagt hat oder selbst verklagt wurde.
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Auch nach dem Urteil vom März verklagte der Mann weiterhin andere und erhob dabei einmal sogar einen Anspruch von 1,1 Billionen Euro. Sein Vorgehen dürfte sehr penetrant gewesen sein, weshalb bei der Gerichtsverhandlung sogar von „rechtlichem Terrorismus“ die Rede war, wegen dem Menschen „durch die Hölle“ gegangen seien.
Wright versteckt sich angeblich in Asien
Ob Wright seine Gefängnisstrafe antreten wird, ist ungewiss. Da er sich angeblich irgendwo in Asien befindet, könnte er möglicherweise nicht nach Großbritannien ausgeliefert werden. Die britischen Behörden müssten einen internationalen Haftbefehl gegen ihn ausstellen.
"Es wirkt so, als wüsste er genau, welche Länder kein Auslieferungsabkommen mit Großbritannien haben", merkte der Richter an. Wenn der Mann weiterhin behauptet, Bitcoin erfunden zu haben, wird er der Gefängniszelle nicht entrinnen können.
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