Big Carl beim Kuppelheben
Kuppel für Atomreaktor: Der stärkste Kran der Welt in Aktion
In Großbritannien wird derzeit das erste neue Atomkraftwerk seit 30 Jahren gebaut. Dabei wurde ein Meilenstein erzielt. Der zweite Reaktor des AKW Hinkley Point C hat seine Kuppel bekommen.
Daran war maßgeblich Baumaschinen-Prominenz beteiligt: „Big Carl“, der stärkste Kran der Welt.
Big Carl ist der Spitzname für den Sarens SGC-250. Das ist eine Anspielung auf Carl Sarens, technischer Leiter der Sarens Group.
Der Kran wurde im November 2018 fertiggestellt. Seit 2019 ist er beim Bau von Hinkley Point C im Einsatz. Die 14 Meter hohe Kuppel auf das 44 Meter hohe Reaktorgebäude zu heben, ist keine allzu große Herausforderung für ihn. Sie wiegt nämlich „nur“ 245 Tonnen.
Big Carl beim Kuppelheben
© EDF
Big Carl könnte bis zu 5.000 Tonnen bei 40 Meter Radius anheben. Selbst mit einem erweiterten Radius von 100 Meter kann er immer noch 2.000 Tonnen stemmen. Streckt sich Karl in alle Richtungen aus, kann er eine Arbeitshöhe von 250 Metern und eine Ausladung von 275 Metern erreichen.
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5 Jahre hinter dem Zeitplan
Laut EDF Energy, Erbauer und Betreiber von Hinkley Point C, soll das Atomkraftwerk 2031 eröffnet werden. Damit ist man etwa 5 Jahre hinter dem Zeitplan. Wenn es fertig ist, sollen die 2 Reaktoren zusammen eine Nettoleistung von 3.200 MW erreichen.
Zukünftig sollen Mini-Atomreaktoren (SMR) dabei helfen, Atomenergie günstiger und schneller verfügbar zu machen. Die kleinen Reaktoren sollen in Serienfertigung in Fabriken gebaut und dann zu ihren Einsatzorten gebracht werden. Das spart Zeit und Geld gegenüber klassischen AKW, bei denen die riesigen Reaktoren in Einzelfertigung vor Ort zusammengebaut werden müssen.
SMRs haben prominente Unterstützer. Dazu gehören IT-Unternehmen wie Microsoft und Google, die ihre Rechenzentren damit betreiben wollen. Auch Bill Gates glaubt an die Technologie.
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Einige Forscher sind aber skeptisch. Statt SMRs zu entwickeln, um die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren, solle man lieber in Wind- und Sonnenenergie, sowie passende Stromspeicherlösungen investieren.
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