Auch ein Asteroideneinschlag auf dem Mond birgt Gefahren.
NASA erwägt, Asteroid mit Atomwaffen vom Mond wegzubomben
Der Asteroid 2024 YR4 galt Anfang 2025 als der gefährlichste Gesteinsbrocken im All. Die Gefahr, dass er auf der Erde einschlägt, lag zeitweise bei 1:43. Nach längerer Beobachtung stellte sich aber heraus, dass 2024 YR4 die Erde knapp verfehlen wird.
Stattdessen besteht eine kleine Möglichkeit, dass der Asteroid den Mond trifft. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei knapp 4 Prozent, genauere Vorhersagen lassen sich erst im Laufe der Zeit treffen. Der Einschlag soll - so er denn stattfindet - im Dezember 2032 erfolgen.
Asteroideneinschlag auf dem Mond verhindern
NASA-Forscher und -Forscherinnen haben nun einen Plan ausgearbeitet, wie man so einen Einschlag verhindern könnte. Denn sollte 2024 YR4 wirklich auf dem Mond einschlagen, könnte er einiges an Gestein in die Erdumlaufbahn schleudern. Auf der Erde würde das zwar nur zu einem spektakulären Meteoritenschauer führen, für Satelliten und Astronauten auf der ISS stellt das aber eine Gefahr dar.
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Es gibt 2 Möglichkeiten, den möglichen Einschlag zu verhindern: Man lenkt den Asteroiden ab oder zerstört ihn. Ersteres ist die bevorzugte Wahl der Forscher. Doch für eine erfolgreiche Ablenkung muss man das genaue Gewicht des Asteroiden kennen. Der etwa 60 Meter große Asteroid könnte je nach Zusammensetzung zwischen 51.000 und 7 Millionen Tonnen wiegen. Um das Gewicht herauszufinden, wäre eine Aufklärungsmission nötig. Das Zeitfenster dafür würde sich bereits 2028 schließen und wäre somit zu kurzfristig.
Nukleare Waffen
Bleibt noch Option 2: die Zerstörung mit nuklearen Waffen. Dadurch würde der Asteroid in kleinere, ungefährlichere Stücke zerfallen. Laut den Berechnungen der NASA-Wissenschaftler würde eine 1-Megatonnen-Atombombe ausreichen, um 2024 YR4 zu zerstören - egal, woraus er besteht.
Das ist die etwa 80-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe, stellt für moderne Nuklearwaffen aber kein Problem dar. Die stärkste jemals getestete nukleare Bombe, die Wasserstoffbombe AN602 (auch als Zar-Bombe bekannt), hat eine Sprengkraft von mehr als 50 Megatonnen.
Mit nuklearen Explosionen im All ist allerdings nicht zu spaßen. Wie der "Starfish Prime"-Atomtest im Jahr 1962 demonstriert hat, kann es dann zum "Nuclear Pumping" kommen. Als eine Atombombe in einer Höhe von 400 Kilometern gezündet wurde, war im 1.150 Kilometer entfernten Hawaii für 7 Minuten eine künstliche Aurora zu sehen. Der elektromagnetische Impuls ließ dort Telefonverbindungen und etwa 300 Straßenlaternen ausfallen. Durch die freigesetzte Strahlung fielen 7 Satelliten im damals noch spärlich genutzten Orbit aus.
Der Mond ist natürlich deutlich weiter entfernt und die Folgen sind noch schwer abzuwiegen. Ob 2024 YR4 wirklich den Mond treffen wird, wird sich erst 2028 zeigen. Bis dahin kann man nach weiteren Lösungen suchen, um einen Einschlag zu verhindern.
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