Grafische Darstellung der Satelliten Escapade Blue und Gold
Warum jetzt 2 NASA-Satelliten mit Kiwis zum Mars fliegen
Vorige Woche ist eine New Glenn gestartet. An Bord der Trägerrakete von Blue Origin sind die 2 Satelliten der NASA-Mission Escapade.
Beide haben ein Easter Egg an Bord: Ein Bild eines Kiwis. Doch warum ist der flugunfähige Vogel jetzt gleich in doppelter Ausführung unterwegs Richtung Mars?
Rocket Lab baut die Satelliten
Die Escapade-Orbiter Blue und Gold, benannt nach den offiziellen Farben der Universität Berkeley, die die Führung bei dem Projekt hat, wurden von einem privaten Unternehmen designet, gebaut und getestet: Rocket Lab. Rocket Lab hat zwar die Firmenzentrale in Kalifornien, USA, wurde aber 2006 in Neuseeland gegründet.
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Der Kiwi ist nur in Neuseeland heimisch und ist dort das Nationalsymbol. Deshalb werden die Bewohner Neuseelands auch Kiwis genannt. Neuseeland ist zwar ebenso der zweitgrößte Produzent der Frucht Kiwi, die stammt aber ursprünglich aus Ostasien.
„Wir haben eine Tradition, Kiwis in unseren Designs zu verstecken“, sagt Rocket Lab gegenüber collectSPACE: „Die Vögel haben sich seit der Firmengründung auf unsere Raketen und Satelliten geschlichen. Sie stehen für die neuseeländischen Wurzeln des Unternehmens.“
Die Welt ist nicht genug
Auf den Sonden befindet sich der Kiwi auf einer Metallplakette, zusammen mit dem Logo von Rocket Lab und einem Bild eines Adlers, der für die USA steht. Außerdem befindet sich noch der Leitspruch von Rocket Lab darauf: „Non Sufficit Hic Orbis“ – die Welt ist nicht genug.
Auf den Solarpanelen der Orbiter gibt es eine weitere Plakette, farblich passend zum jeweiligen Namen. Sie enthalten die Namen der Rocket-Lab-Mitarbeiter, die an der Mission beteiligt sind. Zudem werden „NSHO“ für das Firmenmotto und das Rocket-Lab-Logo hervorgehoben.
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Untersuchungen im Mars-Orbit
Die Sonden sollen im September 2027 beim Mars ankommen. Dort werden sie zu Beginn in einen Orbit, etwa 450 km über der Marsoberfläche, eintreten. Zwischen Juni 2028 und Mai 2029 werden sie gemeinsam Daten sammeln. Das findet erst in Formation im selben Orbit und später in unterschiedlichen Orbits statt.
Die gleichzeitige Sammlung von Daten von 2 verschiedenen Punkten soll dabei helfen, die Einflüsse des Weltraumwetters auf den Mars besser zu verstehen. Das wiederum kann neue Hinweise liefern, wie der Mars seine Umweltbedingungen verloren hat, die früher flüssiges Wasser auf der Oberfläche möglich gemacht haben.
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