Science

2 Quasare des jungen Universums verschmelzen zu einer Galaxie

Wenn 2 Quasare miteinander verschmelzen, werden enorme Energiemengen freigesetzt. Im frühen Universum ist das sehr selten. Daher ist die Entdeckung eines Forscher*innen-Teams besonders spannend: Sie beobachteten 2 Galaxien, die nur 3 Milliarden Jahre nach dem Urknall verschmelzen.

Quasare sind aktive supermassereiche Schwarze Löcher im inneren von Galaxien. Im frühen Universum entstanden diese Galaxien und wuchsen besonders schnell. Verbinden sich 2 davon zu einer größeren, entsteht eine elliptische Galaxie.

Die Forscher*innen hoffen, mit ihrer Beobachtung Rückschlüsse über supermassereiche Schwarze Löcher im frühen Universum zu erhalten, etwa wie häufig solche Verschmelzungen in dieser Zeit vorkamen, schreiben sie in einem Statement.

Viele Teleskope im Einsatz

In unserer „kosmischen Nachbarschaft“ wurden verschmelzende Galaxien bereits häufiger beobachtet. Im frühen Universum wurden jedoch nur wenige entdeckt, die sich in einem früheren Stadium der Verschmelzung befanden als die beiden jetzt untersuchten Objekte J0749+2255.

Dafür nutzte das Team das Gemini Teleskops in Hawaii, das Very Large Array und das Chandra X-ray Observatorium. Zudem wurden frühere Daten von Hubble und ESAs Gaia herangezogen. Die vielen Beobachtungen waren notwendig, weil das Team beweisen musste, dass die Hubble-Aufnahme der beiden Lichtpunkte tatsächlich 2 verschiedene Quasare zeigt und nicht einen Quasar, der durch den Gravitationslinseneffekt doppelt erscheint.

Hubble fotografierte die beiden Quasare J0749+2255

Seltenes Phänomen

Die beiden Quasare sind nur 10.000 Lichtjahre voneinander entfernt. Zum Vergleich: Die Erde ist vom Zentrum der Milchstraße 27.000 Lichtjahre entfernt. Die große Herausforderung beim Finden dieser Objekte ist es daher, sie überhaupt als 2 verschiedene Galaxien zu identifizieren.

Dafür müssen die beiden supermassereichen Schwarzen Löcher im Galaxiekern aktiv Material anziehen und als Quasare, also sehr helle Energiequellen, Licht ausstrahlen. Das kommt sehr selten vor, so die Forschenden. Statistisch gesehen sei nur eines von 100 supermassereichen Schwarzen Löchern auch aktiv. Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

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