Science

Größter Einschlagskrater im Sonnensystem entdeckt

Wissenschaftler der japanischen Kobe University haben eigenen Angaben zufolge den bisher größten Einschlagskrater des Sonnensystems entdeckt. Die Furchen des Kraters sollen sich laut den Forschern über große Teile des Jupiter-Monds Ganymed ziehen, berichtet Space.com

Bereits frühere Untersuchungen haben auf einen großen Einschlag auf dem Jupiter-Mond hingewiesen. Er soll aber nur eine Seite des Mondes in Mitleidenschaft gezogen haben. Laut den neuen Analysen wurde der Aufprall aber unterschätzt. Modellierungen würden darauf hinweisen, dass der gesamte Mond betroffen sei, heißt es in dem Artikel.

NASA-Daten neu analysiert

Für ihrer Untersuchungen haben die Wissenschaftler Beobachtungen früherer NASA-Missionen zum Jupiter erneut untersucht. Darunter sind Daten der beiden Voyager-Missionen, die 1979 am Jupiter-System vorbeiflogen, sowie Daten der Galileo-Mission, in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren den Planeten und seine Nachbarn untersuchten.

Besonderes Augenmerk richteten sie dabei auf das sogenannte Dunkle Gelände (Dark Terrain) des Jupiter-Mondes. Dieses hat viele Einschläge und wird von den Forschern als geografisch älter eingestuft, als das Helle Gelände des Mondes, das relativ wenige Krater aufweist.

Nach der Modellierung der japanischen Forscher gehen die Furchen alle von einem Punkt aus. Das betreffe auch jene, die sich auf der gegenüberliegenden Seite des Mondes befinden.

Asteroid mit bis zu 150 Kilometer Durchmesser

Das seien Hinweise auf einen Einschlag, der ganz Ganymed betreffe und nicht nicht nur eine Hemisphäre, wie bislang vermutet worden sei, so die Wissenschaftler. Der Asteroid, der auf dem Jupiter-Mond einschlug, müsste einen Durchmesser von mindestens 50 Kilometern gehabt haben. Wahrscheinlich seien 150 Kilometer, heißt es in einer in der Fachzeitschrift Icarus veröffentlichten Studie. Die Einschlaggeschwindigkeit soll in etwa 72.000 km/h betragen haben.

Das Ringsystem um den Krater, das durch den Einschlag entstanden ist, könnte bis zu 7.800 Kilometer lang sein, schreiben die Wissenschaftler. Im Vergleich dazu nehmen sich die Einschlagsringe des Valhalla-Kraters auf dem Jupiter-Mond Callisto, die sich bis zu 1.900 Kilometer vom Zentrum des Kraters erstrecken, bescheiden aus.

Die Forscher hoffen nun auf neue Daten, um besser verstehen zu können, wie die Furchen des Ganymed geformt wurden. Die könnte eine ESA-Mission liefern, die 2022 startet. Das Raumschiff Jupiter Icy Moon Explorer (JUICE) soll 2029 ankommen und die Jupiter-Monde Ganymed, Callisto und Europa untersuchen.

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