Kanadische Weltraumagentur zeigt Fake-Weltraumkrater
"Ein Einschlagskrater entsteht, wenn ein Objekt wie ein Asteroid oder Meteorit auf die Oberfläche eines größeren festen Objekts wie eines Planeten oder eines Mondes stürzt! Hier der Tycho-Krater auf der Südhalbkugel des Mondes, der etwa 108 Millionen Jahre alt sein soll." Das schreibt die kanadische Weltraumagentur CSA auf X (vormals Twitter). Bei dem geposteten Bild handelt es sich allerdings dar nicht um den Tycho-Krater.
Das Bild zeigt stattdessen den Barringer-Krater im US-Bundesstaat Arizona. Der Einschlagort befindet sich auf dem südlichen Colorado-Plateau, dessen Wüstenklima den Krater besonders gut erhalten hat. Es gibt sogar ein Besucherzentrum am Rand des Kraters, das ebenso auf dem Posting zu sehen ist. Das Bild stammt allerdings tatsächlich von der NASA.
Ob es aus Versehen oder mit Absicht gepostet wurde, ist nicht klar. Mit mehr als 600.000 Ansichten und 700 Kommentaren ist es allerdings einer der beliebtesten Tweets der CSA. Die meisten Nutzer*innen machen dabei darauf aufmerksam, dass es sich nicht um einen Mondkrater handelt.
Einschlag erst vor 50.000 Jahren
Beim Barringer-Krater handelt es sich tatsächlich um einen Einschlagskrater, der allerdings erst vor rund 50.000 Jahren entstanden sein soll. Damals war das Gebiet noch feuchter und kühler und wurde von Wollhaarmammuts, Riesenfaultieren und Kamelen bewohnt.
Der Meteorit, der den Krater verursachte, hatte einen Durchmesser von 45 Metern, wog 300.000 Tonnen und bestand zum größten Teil aus Eisen. Beim Einschlag wurde alles Leben im Umkreis von 4 Kilometern ausgelöscht, es entstand ein Feuerball mit einem Durchmesser von 10 Kilometern. Die Druckwelle verwüstete alles im Umkreis von rund 20 Kilometern.
Tycho-Krater ist deutlich größer
Das mag sich imposant anhören, ist im Vergleich zum Tycho-Krater aber kaum erwähnenswert. Der Tycho-Krater, benannt nach dem dänischen Astronomen Tycho Brahe, ist mit seinem 85 Kilometern Durchmesser etwa 2.000 Mal größer.
Mit seinen knapp 5 Kilometern Tiefe ist er im Vergleich zu anderen Mondkratern verhältnismäßig tief. Außerdem verfügt er über einen mindestens 1.600 Meter hohen Zentralberg und ist von einem auffälligen Strahlensystem umgeben, das sich um den Einschlagskrater gebildet habt.