Stürme in Österreich gut für Windenergie, reichen aber nicht aus
Der Februar verlief großteils sehr stürmisch in Österreich. Das führte dazu, dass rund 50 Prozent mehr mehr Windstrom produziert werden konnte als im Vorjahr in diesem Monat sowie 5 Prozent mehr als im bereits sehr windstrom-starken Jänner diesen Jahres. Laut Austria Power Grid (APG) konnten 995 Gigawattstunden (GWh) gemessen werden.
Allerdings kann der Strombedarf in Österreich trotz dieses starken Anstiegs mit Windenergie bei weitem nicht gedeckt werden. Der Strombedarf betrug im Februar 5380 GWh. Das ist etwa gleich viel wie in den Jahren davor. „Die gute Stromerzeugung durch Windkraft ist Grund dafür, dass im Februar rund 60 Prozent des heimischen Strombedarfs, das entspricht rund 3.170 GWh, nachhaltig gedeckt werden konnten“, erklärte Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG.
Stromimporte im Winter erforderlich
Doch in den Wintermonaten werde man nicht drumherum kommen, Strom zu importieren. „Die Differenz zwischen jenem Anteil an der Strombedarfsdeckung aus nachhaltiger Energie und dem tatsächlichen Verbrauch muss mittels konventioneller Stromerzeugung und zugekauftem Strom kompensiert werden“, so Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG. Im Februar wurden laut der APG gesamt 977 GWh Strom importiert.
Die Windhochburgen waren übrigens im Osten zu verzeichnen. Das fordert auch die bestehenden Netze, wenn die Überschüsse verteilt werden. Der Überschuss wurde von Niederösterreich und dem Burgenland österreichweit verteilt. Doch die Strominfrastruktur stößt oft an ihre Grenzen und es werden Eingriffe von außen zur Laststeuerung notwendig (sogenanntes Redispatching). Diese waren bis Ende Februar dieses Jahr an 47 Tagen nötig. Dadurch entstehen allerdings Kosten, die Stromkunden begleichen müssen. Bis Ende Februar beliefen sich diese bereits auf 7 Millionen Euro.
Netzausbau dringend notwendig
Die APG betont daher, dass ein Aus- und Umbau der Strominfrastruktur rasch notwendig sei. „Dazu braucht es eine umgehende Gesamtsystemplanung sowie entsprechende Kapazitäten in den Bereichen Netze, Speicher, Produktion, Reserven und digitale Plattformtechnologien zur Nutzung der Flexibilitäten aller Akteur*innen des Systems. Dies alles muss umgehend erfolgen“, sagt Christiner.