Science

Virtuelles Teleskop soll Foto von Schwarzem Loch schießen

Das erste Bild eines Schwarzen Lochs könnte Anfang 2018 veröffentlicht werden. Direkt zu sehen sein wird Sagittarius A*, das supermassive Zentrum unserer Galaxie, allerdings nicht. Da schwarze Löcher kein Licht entfliehen lassen, wird auf dem Bild nur leuchtende Materie zu sehen sein, die einen schwarzen Fleck umkreist. Trotzdem wäre die Aufnahme eine Sensation, wie engadget berichtet.

Das schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße verfügt über geschätzte vier Millionen Sonnenmassen. Der Durchmesser beträgt trotzdem nur etwa 20 Millionen Kilometer. Durch die Entfernung von 26.000 Lichtjahren ist das Objekt deshalb sehr schwer mit Kameras aufzulösen.

DVD am Mond

Genutzte Teleskope
Deshalb haben sich Forscher das "Event Horizon" ausgedacht. Dabei handelt es sich nicht um ein neues Teleskop, sondern um ein virtuelles. Durch den Zusammenschluss verschiedener Radioteleskope, die über den ganzen Planeten verstreut sind, lassen sich die Daten mit großem Rechenaufwand kombinieren. Die so entstehenden Aufnahmen sind weitaus hochauflösender als mit einzelnen Teleskopen gemachte und entsprechen einem einzelnen Riesensensor, dessen gedachter Spiegel so groß ist wie der Abstand zwischen den verwendeten Teleskopen. Ein Foto von Sagittarius A zu machen ist laut den beteiligten Wissenschaftlern ungefähr so schwierig wie eine DVD auf dem Mond mit einem Teleskop zu erkennen.

Die Kombination der einzelnen Teleskopaufnahmen zu einem virtuellen Riesenfernrohr erfordert exakte Zeitstempel und die Auswertung einer enormen Datenmenge, die etwa 10000 Laptopfestplatten entspricht. Die Daten werden zur Berechnung auf Speichermedien ins Haystack Observatory des MIT gebracht, wo ein Rechner die Analyse vornimmt. Das erste Foto könnte Anfang 218 bereit stehen. Simulationen lassen vermuten, dass es ungefähr so aussehen könnte:

Simuliertes Foto eines Schwarzen Lochs
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Markus Keßler

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