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App-Test

Tour: Das vollautomatische Fahrtenbuch fürs Smartphone

Wer viel mit dem Firmenauto unterwegs ist oder L17-Fahrer ist, kennt das: Vor jedem Fahrantritt muss der Kilometerstand abgeschrieben werden. Dasselbe Spiel bei Fahrtende. Auf die Dauer kann das ganz schön Nerven kosten. Das haben auch die oberösterreichischen Entwickler von troii erkannt und programmierten ein vollautomatisches Fahrtenbuch, das die Daten anschließend finanzamtskonform exportieren soll.

Einfache Handhabung

Die Bedienung von "Tour" erfolgt intuitiv. Hat man erst einmal dafür gesorgt, dass GPS und Internetverbindung aktiv sind, genügt es, seinen aktuellen Kilometerstand einzutippen, das Hakerl „Aufzeichnen“ zu setzen, und die Software ist auch schon einsatzbereit.

Selbsttätig ermittelt die App neben der exakten Route die genaue Abfahrtsadresse samt Hausnummer und protokolliert Abfahrtszeit, gefahrene Kilometer und die erzielte Durchschnittsgeschwindigkeit.

Selbst einzelne Zwischenstopps registriert die App. Hält man beispielsweise an einer Tankstelle, erkennt die Software dies und Ankunfts- sowie Abfahrtszeit werden vollautomatisch notiert.

Ebenfalls besteht die Möglichkeit, nach weiteren Points Of Interests in der Nähe des Standorts zu suchen und diese manuell als Ziel einzustellen, falls die Tankstelle etwa nicht automatisch gefunden wurde. Werden allerdings ungewollte Stopps verzeichnet, können Fahrten auch im Nachhinein zusammengelegt werden.

Somit erhält man ein detailliertes übersichtliches nach Tagen geordnetes Fahrtenprotokoll.

Datenschutzfrage

Wer auf Datenschutz bedacht ist, sollte bedenken, dass die

App die Infrastruktur des sozialen Netzwerkes Foursquare nutzt. Wer nicht möchte, dass die App 24 Stunden am Tag den eigenen Standort verfolgt, muss die Aufzeichnung immer wieder unterbrechen. Der Kilometerstand muss bei jedem Start dann wieder eingestellt werden. Laut Mario Breid, Geschäftsführer der Herstellerfirmatroii Software GmbH, bestünde aber kein Grund zur Sorge. Die aufgezeichneten Daten würden ausschließlich offline in der App gespeichert werden. Nur wenn man die Tour über Facebook oder Twitter teilt, würden Daten auf externe Server geladen werden.

Kostenpflichtige Zusatzfunktionen

Die App ist in ihrer Grundausführung kostenfrei erhältlich. Das heißt, Fahrten können gratis aufgezeichnet werden. Für eine Gebühr gibt es allerdings durchaus brauchbare Extras, die die Funktionen der App noch einmal erweitern. Darunter beispielsweise die Möglichkeit, Fahrten zu kategorisieren, um so etwa zwischen beruflichen und privaten Wegen unterscheiden zu können. Der In-App-Kauf kostet immerhin stolze 8,99 Euro.

Ein weiteres, kostenpflichtiges Zusatzfeature ist der Export der Aufzeichnungen. Für fast fünf Euro können Daten direkt als Excel oder CSV-Datei per E-Mail-Versand aus der App exportiert werden und am Computer weiter bearbeitet oder archiviert werden. Im Test funktionierte die Export-Funktion ohne jegliche Probleme. Man erhält eine äußerst übersichtliche tabellarische Auflistung, die laut Hersteller so direkt vom Finanzamt übernommen werden könne. Hat man bereits das Kategorie-Upgrade erworben, werden die Fahrten auch nach Kategorie ausgeschildert.

Fazit

Die oberösterreichischen Entwickler überraschen bei Tour mit einem neuen, spannenden Konzept. Im Test funktionierte soweit alles problemlos und ohne Abstürze. Vielfahrer ersparen sich mit der App sicherlich Einiges an nervenaufreibender und zeitintensiver Schreibarbeit. Vor allem aber die Exportfunktion um knapp fünf Euro ist ein empfehlenswerter Zukauf, da die Daten so einfach und schnell auf den Computer übertragen und mit nur wenigen Klicks einfach archiviert werden können. Regelmäßige Anwender werden wohl aber auch auf das Kategorie-Upgrade nicht verzichten wollen – obwohl sich dies mit fast zehn Euro schon empfindlich höher zu Buche schlägt.

Kritikpunkt: Wenn man beispielsweise mit zwei Autos unterwegs ist, und für beide Fahrten protokollieren möchte, klappt das nur bedingt. Die unterschiedlichen Kilometerstände können zwar immer manuell eingestellt werden, die App meldet aber jedes Mal eine Überschneidung. So kann immerhin protokolliert werden, als Zweitauto erkennt die App dies jedoch nicht. Schon ab der nächsten Version wolle man jedoch eine entsprechende Funktion integrieren, so die Entwickler auf futurezone-Anfrage.

Ungeahntes Potential könnte die App auch für L17-Fahrer bergen, die sich damit ebenfalls eine lästige Arbeit mehr ersparen würden.

Tour gibt es in der Basisversion kostenlos für iOS-Betriebssysteme.

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Martin Krachler

... ist ein technikbegeisterter Digital Native mit besonderem Hang zu Apps. Motto: "Erst coole Apps machen ein Handy zum Smartphone". Privat ist er außerdem begeisterter Musiker, spielt gerne Volleyball und debattiert öfters mit Freunden und Bekannten über Technik-Themen.

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