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Studie

29 Milliarden Dollar Kosten durch Patent-Trolle

Der Kampf zwischen IT-Konzernen hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt aus dem Geschäft in den Gerichtssaal verlagert. Schadenersatzklagen auf Basis von Patenten erwiesen sich als derart lukrativ, dass sich mittlerweile eine komplette Industrie um sie gebildet hat. Allein im vergangenen Jahr verursachten die sogenannten "Patentrolle" knapp 29 Milliarden US-Dollar an Kosten. Das zeigt eine aktuelle Studie der Boston University, die dafür alle Klagen des vergengenen Jahres untersuchte, die von "Non-Practicing Entities" eingereicht wurden.

Schmerzhaft für kleine Unternehmen
Die insgesamt 5.842 Klagen trafen insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen hart, die für knapp 37 Prozent der Kosten aufkommen mussten. Das Durchschnittseinkommen der verklagten Unternehmen lag bei 10,8 Millionen US-Dollar, 82 Prozent der beklagten Firmen lagen unter 100 Millionen US-Dollar im Jahr. Bei der Forderung nach Schadenersatz richten sich die NPEs, wie die Studie zeigt, allerdings nicht zwingendermaßen nach dem Umsatz der Unternehmen. Die Forderungen können hier von einigen hunderttausend bis zu mehreren hundert Millionen US-Dollar reichen.

"Gestörtes" Patentsystem
Mittlerweile zeigen sich auch die US-amerikanischen Richter von der Flut an Patentklagen genervt. Der Bundesrichter Richard Posner, der unter anderem für den Fall Apple gegen Motorola zuständig ist, bezeichnete Anfang Juni das US-amerikanische Patentsystem als "gestört" (dysfunctional) und wies unter anderem die Argumente von Apple und Motorola im Verfahren als "dumm" und "lächerlich" ab.

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