Chaos bei ChatGPT-Entwickler: CEO gefeuert, Mitgründer kündigt
Beim gehypten Entwickler des Chatbots ChatGPT, OpenAI, scheint es aktuell chaotisch zuzugehen. Am Freitag wurde überraschend der Chef Sam Altman gefeuert.
Das auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Unternehmen begründete die Entscheidung damit, dass der 38-Jährige in seiner Kommunikation mit dem Verwaltungsrat nicht immer "ehrlich" gewesen sei. Technologiechefin (CTO) Mira Murati werde vorläufig den Chefposten übernehmen, während die dauerhafte Nachfolge geregelt werden solle.
Auch Mitgründer Greg Brockman geht
"Der Vorstand hat nicht länger Vertrauen in seine Fähigkeit, OpenAI weiter zu führen", hieß es. OpenAI machte aber zunächst keine näheren Angaben zu den Vorwürfen gegen Altman, der durch ChatGPT zu einem der Gesichter der Künstlichen Intelligenz und zu einem Star des Silicon Valley geworden war.
Wenige Stunden später gab der Mitgründer und ehemals Vorsitzende von OpenAI, Greg Brockman auf X seine Kündigung bekannt. Dort schreibt er: "Aufgrund der heutigen Neuigkeiten habe ich gekündigt." Er sei stolz auf seine Arbeit bei OpenAI und wünsche dem Unternehmen nur das Beste.
Mira Murati, die nun Übergangsweise von CTO zur CEO befördert wurde, arbeitete zuvor als Produktmanagerin bei Tesla. Danach arbeitete sie beim Start-up Leap Motion, das PC-Bewegungssensoren für Finger- und Handbewegungen baut. 2018 begann sie bei OpenAI, 2022 wurde sie dort Technikchefin.
Durchbruch mit ChatGPT
OpenAI war 2015 zunächst als Non-Profit-Unternehmen gegründet worden. 2019 erlaubte ein Umstrukturierung aber das Erwirtschaften begrenzter Gewinne. Der Software-Riese Microsoft stieg zudem im selben Jahr mit zunächst einer Milliarde Dollar bei OpenAI ein.
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Das Unternehmen sorgte dann vor rund einem Jahr mit der Einführung von ChatGPT für Furore: Das Programm ist in der Lage, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz aus sehr kurzen Eingabeaufforderungen beispielsweise Essays, Gedichte oder Unterhaltungen zu generieren. ChatGPT machte die Möglichkeiten der KI damit schlagartig einem großen Publikum bewusst - was auch zu Befürchtungen zum Potenzial von KI geführt hat.
OpenAI hatte von Anfang an das Ziel ausgerufen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu finden. KI könne der Gesellschaft großen Nutzen bringen, ihr aber auch potenziell großen Schaden zufügen, erklärte damals das Gründerteam, dem neben Altman unter anderem auch Tesla-Chef Elon Musk angehörte. "Unser Ziel ist es, digitale Intelligenz so voranzubringen, dass es am wahrscheinlichsten ist, dass sie der Menschheit als Ganzes nutzt."
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Altman warnte vor Risiken von KI
"Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, fast jeden Aspekt unseres Lebens zu verbessern", sagte Altman im Mai vor dem US-Kongress. "Sie birgt aber auch ernsthafte Risiken." Der in St. Louis im Bundesstaat Missouri aufgewachsene Altman hatte sich im Silicon Valley schon einen Namen gemacht, bevor er mit ChatGPT weltweit bekannt wurde. Altman studierte Informatik an der kalifornischen Elite-Universität Stanford, schmiss das Studium aber und gründete die App Loopt, mit der Nutzer*innen ihren Standort mit Freund*innen und Verwandten teilen konnten.
Später stieg er beim Startup-Inkubator Y Combinator ein, der Erfolgsunternehmen wie dem Wohnungsvermittler Airbnb und dem Lieferservice DoorDash Starthilfe leistete. 2014 wurde Altman Chef von Y Combinator. Den Posten gab er 5 Jahre später ab, um sich mehr auf OpenAI konzentrieren zu können. Altman hat auch hunderte Millionen Dollar in das Fusionsenergie-Startup Helion investiert und arbeitet an einer Kryptowährung namens Worldcoin, deren Nutzer*innen sich anhand ihrer Iris identifizieren sollen.
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