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Österreich

DiTech: Viele Kunden werden durch die Finger schauen

Kunden, die beim Computerhändler DiTech, der mit seiner Sanierung scheiterte, eine Anzahlung geleistet haben oder einen Gutschein zu Hause haben, werden wohl durch die Finger schauen, vermutet man beim Verein für Konsumenteninformation (VKI). Das Unternehmen hat kein Geld zu verteilen, weshalb die Gläubigerquote auf unter 10 Prozent geschätzt wird.

Die Kosten für eine Forderungsanmeldung bei Gericht sind in vielen Fällen höher als die Quote. „Unter der Annahme, dass die Quote 5 Prozent beträgt, würde sich eine Forderungsanmeldung nicht einmal bei einer geleisteten Anzahlung von 100 Euro rechnen“, so VKI-Juristin Ulrike Wolf zur APA. Die Anmeldung bei Gericht kostet 22 Euro.

Fehlendes Wissen

Laut Wolf machen aber ohnehin kaum Kunden davon Gebrauch: „Vielen fehlt das Wissen und sie fühlen sich überfordert.“ Das Unternehmen will betroffene Kunden auf seiner Homepage über die Vorgehensweise informieren, derzeit ist die Website aber nicht erreichbar. Früheren Angaben zufolge warten mehr als 2.000 Kunden auf bestellte Ware im Wert von 1,5 Mio. Euro.

DiTech wird ab sofort mit dem Abverkauf starten. „Vor einigen Tagen hatten wir noch 4.000 Produkte auf Lager“, sagte Sprecher Maria Gündl am Donnerstag zur APA. Die 22 Filialen sollen nach und nach geschlossen werden. Die Standorte in Salzburg, Villach, Kapfenberg und Liezen haben bereits geschlossen bzw. befinden sich in Schließung.

Investoren wollen nicht genannt werden

Angaben zum Investor, mit dem DiTech verhandelt haben soll, machte Gündl auf Nachfrage nicht. „Die Beteiligten wollen nicht genannt werden“, so der Sprecher. Gescheitert sei der Deal an der Höhe des benötigten Geldes. Laut Masseverwalter Günther Hödl hätte ein Investor 9 Mio. Euro einbringen müssen.

DiTech-Chef und -Gründer Damian Izdebski ist derzeit auf Tauchstation. Was er und seine Frau, die das Unternehmen mitgegründet hat, nun vorhaben, darüber machte Gündl keine Angaben.

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