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Globalisierung

Foxconn: iPhone "Made in USA" kostet 500 Dollar mehr

Der taiwanesische Auftragshersteller Foxconn will eine sieben Milliarden US-Dollar teure Display-Fabrik in den USA bauen. Das berichtet die Financial-Times-Tochter Nikkei Asian Review. Demnach sollte die Fabrik ursprünglich in Kanada entstehen, doch die Ankündigung einer Neuverhandlung des Freihandelsabkommens NAFTA durch US-Präsident Trump habe zu einem Umdenken geführt.

Mehr Jobs - zumindest kurzfristig

Die Fabrik, die zusammen mit Apple gebaut werden soll, könnte zwischen 30.000 und 50.000 Jobs schaffen. Laut Foxconn-Chef Terry Gou mache die hohe Nachfrage nach großen Smartphone-Displays den Bau einer derartigen Fabrik wirtschaftlich. Doch zugleich warnt der Milliardär auch davor, die komplette Fertigung in die USA zu holen, wie es unter anderem von US-Präsident Trump während des Wahlkampfes verlangt wurde.

„Künftig könnten Kunden bis zu 500 US-Dollar mehr für US-Produkte bezahlen, aber diese funktionieren nicht unbedingt besser als ein 300-Dollar-Smartphone“, so Gou. Aus diesem Grund soll die Fertigung in China weiter ausgebaut werden. „Ja, wir werden weiter in China investieren. China ist der weltgrößte Markt und warum sollten wir den größten Markt ignorieren?“ Auch Apple ist mittlerweile stark vom chinesischen Markt abhängig. Im vierten Quartal 2016 machte der chinesische Markt 19 Prozent von Apples Umsatz aus.

Roboter statt Menschen

Gou warnte bereits in der Vergangenheit vor den Folgen eines „US-iPhones“, das ihm zufolge wenig Jobs schaffen und stattdessen die Automatisierung vorantreiben würde. Experten bezweifeln zudem aufgrund der hohen Dichte an beteiligten Zulieferunternehmen, dass es überhaupt möglich sei, die Fertigung vollständig in die USA zu verlegen. Unabhängig von der Entwicklung könnte Foxconn im Handelskrieg zwischen den USA und China als lachender Dritter aussteigen. So genießt Gou den Ruf als geschickter Verhandler, der sich stets Vorteile, wie Subventionen oder hohe Steuernachlässe, für seine Fabriken sicherte.

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