Grindr wird wegen Risiko für "nationale Sicherheit" verkauft
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Das chinesische Unternehmen Beijing Kunlun Tech Co Ltd, kurz Kunlun, hat 2016 die Mehrheit an Grindr übernommen. Grindr zählt zu den beliebtesten Apps für homo-, bi- und transsexuelle (LGBT) Dating-Fans. 2018 übernahm Kunlun Grindr vollständig. Vergangenen August kündigte Kunlun an, Grindr an die Börse bringen zu wollen. Nun jedoch will das chinesische Unternehmen Grindr schnellstmöglich loswerden. Der Grund dafür scheint darin zu liegen, dass eine US-Behörde die Besitzerschaft als gefährlich für die nationale Sicherheit erachtet.
HIV-Status
Das im US-Finanzministerium angesiedelte "Committee on Foreign Investment in the United States" (CFIUS) befürchtet, dass persönliche Daten, die Grindr-Nutzer übermitteln, durch das chinesische Unternehmen in falsche Hände geraten könnten. In diesem Falle wäre das besonders brisant, weil manche Grindr-Nutzer auch ihren HIV-Status bekannt geben. Die App besaß im Jahr 2017 rund 27 Millionen Nutzer.
Seltener Fall
Aus Gründen des Datenschutzes hat CFIUS bereits in der Vergangenheit Übernahmen von US-Firmen durch chinesische Investoren abgelehnt. Der Kunlun-Fall stellt aber eine Seltenheit dar, da die Übernahme bereits abgeschlossen war. Die Übermittlung von Übernahme-Details an CFIUS erfolgt auf freiwilliger Basis. Dennoch hat die Behörde weitreichende Befugnisse.
Kunlun will Grindr nun im Rahmen einer Auktion verkaufen, berichtet Reuters. Das Unternehmen ist einer der größten Spielekonzerne Chinas. Es zählte auch zu jenem Konsortium, das 2016 den norwegischen Browser-Anbieter Opera um 600 Millionen Dollar übernahm.
Kommentare