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Groupon tauscht Chef aus

Das Rabatt-Portal Groupon setzt inmitten andauernder Verluste die Hoffnungen wieder in einen neuen Chef. Mitgründer Eric Lefkofsky wurde nach gut zweieinhalb Jahren an der Spitze von Rich Williams abgelöst, der bisher für das operative Geschäft zuständig war.

Die Anleger ließen die Aktie nach dem Chefwechsel, einem abermaligen Millionen-Verlust und einer schwächer als erwartet ausgefallenen Prognose nachbörslich um mehr als ein Viertel abstürzen.

Überhastete Expansion

Damit wurde die Groupon-Aktie, die beim Börsengang vor vier Jahren noch 20 Dollar kostete, nur noch für 3 Dollar gehandelt. Schon zum regulären Schlusskurs von Dienstag war Groupon nur noch 2,5 Milliarden Dollar (2,28 Mrd. Euro) wert. Das Unternehmen soll einst ein bis zu sechs Milliarden Dollar schweres Kaufangebot von Google ausgeschlagen haben.

Groupon verlor im vergangenen Quartal 27,6 Millionen Dollar. Schon ein Jahr zuvor hatte es einen Verlust von über 21 Millionen Dollar gegeben. Der Umsatz stagnierte bei gut 713 Millionen Dollar. Groupon erklärte das am Dienstag mit Gegenwind durch den starken Dollar.

Bei Groupon können Restaurants, Dienstleister und andere Geschäfte Rabatt-Coupons anbieten, um Kunden zu werben. Außerdem verkauft Groupon selbst Waren mit Preis-Abschlägen. Das Unternehmen wuchs in den ersten Jahren rasant, doch eine überhastete internationale Expansion sorgte dann für hohe Verluste. Gründer Andrew Mason musste im Februar 2013 den Chefsessel räumen, sein Mitstreiter Lefkofsky übernahm. Jetzt kehrt er wieder auf Posten des Vorsitzenden im Verwaltungsrat zurück.

Mehr Elektronik

Der neue Chef Williams kündigte in einem Interview mit dem Technologie-Blog "Recode" an, er wolle die Marketing-Ausgaben erhöhen, um mehr Kunden anzulocken. Außerdem will Groupon mehr Verbraucherelektronik verkaufen. Williams ist seit 2011 bei Groupon und in dieser Zeit auch schon für Marketing sowie das Nordamerika-Geschäft verantwortlich.

Mit der neuen Strategie würden die bisherigen Umsatzerwartungen im laufenden Quartal um bis zu 100 Millionen Dollar unterschritten, hieß es. Und auch die Prognose für das kommende Jahr lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Zugleich sollen 2016 bis zu 200 Millionen Dollar mehr für Marketing ausgegeben werden.

Groupon arbeitete in den vergangenen Jahren daran, die Abhängigkeit von per E-Mail verschickten Newslettern zu verringern und zu einer Schnäppchen-Datenbank zu werden, auf die Nutzer bei Bedarf zugreifen. Zudem will sich Groupon stärker als Plattform für lokale Geschäfte etablieren.

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