Neue Bilder zeigen wahre Größe der "Manta Ray"-Unterwasserdrohne

Neue Bilder zeigen wahre Größe der "Manta Ray"-Unterwasserdrohne

© Northrop Grumman / DARPA

Militärtechnik

Neue Bilder zeigen wahre Größe der "Manta Ray"-Unterwasserdrohne

"Manta Ray" ist ein neuartiges unbemanntes Unterwassergefährt, das eine neue Klasse von U-Booten eröffnen soll. Es sieht nicht nur aus wie aus einem James-Bond-Film, es kann auch mit einer Menge an Hightech-Fähigkeiten aufwarten.

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Riesiges U-Boot mit Flügeln und Propeller

Das UUV (Uncrewed Underwater Vehicle oder Unmanned Undersea Vehicle) ist aber keine Science-Fiction. Soeben wurde das U-Boot mit Flügeln auf hoher See ausgiebig getestet. Auftrieb, Propeller und Steuerflächen - alles wurde sowohl an der Wasseroberfläche als auch unter Wasser erprobt.

Stattgefunden haben die Tests vor der Küste im Süden Kaliforniens. Die Fotos davon zeigen erstmals die tatsächliche Größe des U-Boots. Exakte Maße oder Angaben zu Gewicht und anderen Eckdaten liegen noch keine vor.

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Die "Manta Ray"-Unterwasserdrohne

Flexibel und rasch einsetzbar

Das hat die Defense Advanced Research Projects Agency DARPA, die Forschungsabteilung der US-Armee, gemeinsam mit dem Rüstungskonzern Northrop Grumman bekannt gegeben. Gleichzeitig wurde auch die finale Fertigung des U-Boots getestet.

Demnach wird es in Modulen von verschiedenen Unternehmen produziert. Diese Einzelteile werden dann direkt zum jeweiligen Einsatzort transportiert und vor Ort zusammengesetzt. Das soll den "Mantarochen" höchst flexibel und rasch einsetzbar machen.

Was haben die USA mit dem Manta Ray vor?

Das neuartige U-Boot soll zunächst als Technologieträger eingesetzt werden, um zahlreiche Aspekte im Umgang mit unbemannten U-Booten auszuloten. Konkret geht es in erster Linie um eine extrem lange Einsatzdauer, bislang unerreichte Reichweite und hohe Nutzlasten.

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Mit dem Manta Ray wollen die USA herausfinden, wie solche UUVs energieeffizient eingesetzt werden können, welche Antriebe sich dabei bewähren und wie man aus den Ozeanen Energie gewinnen kann. Das unbemannte U-Boot könnte beispielsweise auf dem Meeresgrund ankern und mithilfe eines Generators die Meeresströmungen in elektrische Energie umwandeln. So könnte der Manta Ray ohne Energieverlust in einer Lauerstellung verharren, bis er einen Einsatzbefehl erhält oder selbstständig ein Ziel in die Reichweite seiner Sensoren kommt.

Ladenetzwerk unter Wasser

Northrop arbeitet außerdem zusammen mit Seatrec an einer Art Unterwasserladestation für Drohnen. Das Konzept heißt UUV Station. Diese soll Energie aus den Temperaturunterschieden der verschiedenen Schichten im Meer gewinnen können. Dazu wird der "Thermal Energy Pod" von Seatrec genutzt.

Manta Ray könnte dort seine Energie selbstständig aufladen, was ihm theoretisch eine unbegrenzte Einsatzdauer verleihen würde. Gleichzeitig könnten auch andere Unterwassergefährte andocken, um davon Energie zu beziehen. Denkbar wären etwa kleinere Drohnen oder auch Unterwassersensoren, um feindliche Drohnen und U-Boote aufzuspüren.

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Die UUV Station existiert derzeit offiziell nur auf dem Papier. Wie groß sie ist und wie viel Energie sie in welcher Zeit erzeugen könnte, ist unbekannt. Es ist denkbar, dass Northrop vorhat, dass der Manta Ray selbst die UUV Station als Nutzlast mit führt und installiert. So könnten mehrere Manta Rays eingesetzt werden, um ein eigenes Ladenetzwerk zu errichten.

Neue Dimension der Kriegsführung

Sollte die Forschung mit dem Mantarochen erfolgreich sein, könnten solche Unterwassergefährte in Zukunft die US-Streitkräfte unterstützen. Das Ziel ist, dass U-Boote, die unbemannte Missionen durchführen können, extrem hohe Reichweiten und Nutzlastkapazitäten aufweisen. Sie sollen weitgehend unabhängig von Schiffen und Häfen operieren und eine neue Dimension in der modernen Kriegsführung etablieren und den USA damit einen Vorteil verschaffen.

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