Turbulenzen

Investor bei JoWooD abgesprungen

Ein rettender Investor sei abgesprungen, weil er die nötigen finanziellen Mittel nicht aufbringen konnte, bestätigte Insolvenzverwalter Helmut Platzgummer einen entsprechenden Bericht im „WirtschaftsBlatt“ (Donnerstagausgabe). Nach derzeitiger Verfahrenslage müsse ein Investor etwa fünf Millionen Euro in die Hand nehmen, so Platzgummer. Aber noch ist nichts verloren, laut dem Insolvenzverwalter sind nämlich noch zwei Interessenten im Rennen, wie er sagte.

Verzögerungen bei Sanierungsplan
Am Donnerstag fand am Handelsgericht Wien die Berichts- und Prüfungstagsatzung statt. Bei diesem eher formellen Termin trägt der Insolvenzverwalter sämtliche Forderungen der Gläubiger in ein Verzeichnis ein und schaut, wer am Verfahren teilnimmt und wer nicht. Der wirklich entscheidende Termin findet erst am 7. April statt. Für diesen Tag ist die Sanierungsplantagsatzung angesetzt. Allerdings zeichne sich ab, dass der Sanierungsplan bis zu diesem Datum noch nicht fertig sein wird. Vermutlich werde das erst ein oder zwei Monate später der Fall sein, meinte Platzgummer.

Insolvenzverwalter zuversichtlich
Bei dem Termin am Donnerstag wurde auch über den Fortbetrieb gesprochen. Dieser sei nicht gefährdet, es gebe keine Gründe, das Unternehmen zu schließen. Bis die Entscheidung fällt, wie es mit JoWooD weitergeht, kann beim Software-Produzenten also weitergearbeitet werden.
Platzgummer zeigte sich zuversichtlich, dass für JoWooD eine Lösung gefunden wird: „Die letzten Wochen haben gezeigt, dass es Interesse an dem Erwerb des Unternehmens gibt.“

JoWooD hat am 7. Jänner die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens beim Handelsgericht Wien beantragt. Das Unternehmen kämpft seit Jahren ums Überleben und ist schon einmal knapp an der Insolvenz vorbeigeschrammt. Die Verbindlichkeiten des Unternehmens betragen rund 20 Millionen Euro. Falls das Sanierungsverfahren angenommen wird, beträgt die Quote 20 Prozent, zahlbar auf zwei Jahre.Das JoWooD-Papier ist derzeit an der Wiener Börse rund 40 Cent Wert.

Mehr zum Thema

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare