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Japan

Versicherung ersetzt 34 Angestellte durch IBMs Watson

Der Digitalisierung fallen längst nicht nur Jobs im produzierenden Gewerbe zum Opfer. Auch Bürotätigkeiten werden zunehmend von Maschinen übernommen. Die japanische Versicherung Fukoku Mutual Life Insurance kündigte an, noch im Jänner 34 Angestellte durch IBMs Watson ersetzen zu wollen, berichtet Quartz.

Schadensmeldungen

Die künstliche Intelligenz soll Schadensmeldungen überprüfen. Die Automatisierung dieser Tätigkeiten trage dazu bei, dass Auszahlungen schneller erfolgen könnten, heißt es in einer Mitteilung der Versicherung.

Insgesamt wird Fukoku Mutual rund 1,7 Millionen Dollar in das KI-System investieren, für die Wartung fallen laut der japanischen Zeitung Mainichi jährlich 128.000 Dollar an. Durch den Einsatz des Systems erspare sich das Unternehmen jährlich rund 1,1 Millionen Dollar, heißt es. Laut der Zeitung prüfen auch drei weitere japanische Versicherungsunternehmen den Einsatz von KI-Systemen.

Quiz-Champion Watson

Watson ist ein Computerprogramm, das menschliche Fragen verstehen und beantworten kann. Weltruhm erlangte das IBM-Produkt 2011, als es in einer Sondersendung der Quizshow „Jeopardy!“ gegen zwei langjährige Champions antrat und mit deutlichem Vorsprung gewann. Die Technologie hinter Watson wurde seitdem deutlich weiterentwickelt und wird in vielen verschiedenen Branchen eingesetzt, beispielsweise in der Medizin, zu Werbe- und Marketingzwecken sowie zur Wettervorhersage.

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Berichte, wonach Watson zahlreichen Menschen das Leben retten konnte. Der Dienst unterstützt viele Ärzte bei der Diagnose von Krankheiten. So soll Watson im Vorjahr bei einer Japanerin eine seltene Form von Leukämie diagnostiziert haben, die monatelang falsch behandelt wurde.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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